„Als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!“  – Matthäus 9,2

In unseren Tagen leiden Tausende an körperlichen Erkrankungen und sehnen sich wie der Gelähmte nach dieser Botschaft: „Deine Sünden sind dir vergeben.“ Die Last der Sünde mit ihrer Unruhe und ihren unbefriedigten Wünschen ist der Auslöser ihrer Krankheiten. Erst wenn sie zum großen Arzt, dem Heiler der Seele, kommen, können sie Erleichterung finden. Nur Er kann den Frieden schenken, der dem Geist Kraft und dem Körper Gesundheit verleiht.

Jesus kam, „um die Werke des Teufels zu vernichten“ (1. Johannes 3,8). „In ihm war das Leben.“ (Johannes 1,4) Er selbst sagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.“ (Johannes 10,10) Er ist der „lebendig machende Geist“ (1. Korinther 15,45). Und Er besitzt immer noch die gleiche lebenspendende Kraft, die Er auf Erden besaß, als Er Kranke heilte und Sündern Vergebung gewährte …

Die Heilung des Gelähmten beeindruckte die Umstehenden tief. Ihnen war, als hätte sich der Himmel geöffnet und die Herrlichkeit einer besseren Welt offenbart. Der Geheilte ging durch die Menge und lobte Gott. Er trug sein Bett, als wäre es federleicht. Die Menschen wichen zur Seite, starrten ihn mit ehrfurchtsvollen Blicken an und flüsterten einander zu: „Wir haben heute Unglaubliches gesehen!“ (Lukas 5,26)

Die Pharisäer waren vor Erstaunen sprachlos und von der Niederlage überwältigt. Sie sahen, dass sich ihnen hier keine Gelegenheit bot, mit ihrer Eifersucht das Volk aufzuwiegeln. Die wunderbare Heilung dieses Mannes, den sie einst dem Zorn Gottes übergeben hatten, machte einen so gewaltigen Eindruck auf die Leute, dass sie die Pharisäer für eine Weile vergaßen. Sie erkannten, dass Christus eine Macht besaß, die ihrer Ansicht nach allein Gott zukam. Und doch stand die bescheidene Würde Seines Wesens in auffallendem Gegensatz zu ihrem hochmütigen Benehmen. Sie waren betroffen und beschämt. Sie empfanden wohl die Gegenwart eines höheren Wesens, aber sie gaben es nicht zu. Je stärker der Beweis war, dass Jesus auf Erden die Macht hatte, Sünden zu vergeben, desto mehr vergruben sie sich in ihrem Unglauben. Sie verließen das Haus des Petrus, wo auf das Wort von Jesus hin der Gelähmte heil geworden war, und schmiedeten neue Pläne, wie sie den Sohn Gottes zum Schweigen bringen könnten.  — Der Sieg der Liebe, 251

Zum Nachdenken: Wie fühle ich mich, wenn Jesus nicht für mich, sondern jemand anders ein Wunder tut?