Und er nahm das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis!  Lukas 22,19

Alle Anordnungen einhalten

Während des letzten Passahmahls, das unser Herr zusammen mit Seinen Jüngern beging, führte Er anstelle des Passahfestes die Feier des Abendmahls ein, welches zum Gedenken an Seinen Tod gefeiert werden sollte.

Diesem nationalen Fest des Judentums sollte ein endgültiger Schlusspunkt gesetzt werden. Stattdessen sollte dieser spezielle Gottesdienst, den Christus hier einführte, von seinen Nachfolgern in allen Ländern und durch alle Zeiten hindurch gefeiert werden.

Gott hat es nicht den Menschen überlassen zu entscheiden, wer sich an diesen Veranstaltungen beteiligen darf. Denn wer kann im Herzen eines Menschen lesen? Wer kann die Spreu vom Weizen unterscheiden? „Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken.“ Denn „wer also unwürdig dieses Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, der ist schuldig am Leib und Blut des Herrn.“ „Denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich selbst ein Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet.“ (1. Korinther 11,28.27.29) …

Indem Christus zusammen mit Seinen Jüngern das Brot und den Wein zu sich nahm, ging Er damit ihnen gegenüber die Verpflichtung ein, ihr Erlöser zu sein … Wenn wir das Brot und den Wein zu uns nehmen, welche ein Sinnbild für den zerbrochenen Leib Christi und Sein vergossenes Blut sind, betreten wir damit in unserer Vorstellung das Obergemach, in dem dieses gemeinschaftliche Abendmahl stattfand. Und wir haben die Empfindung, als wenn wir durch den Garten hindurchschreiten, der eine heiligende Weihe empfing durch die Qual, die Jesus durchlebte, indem Er die Sünden der Welt auf sich nahm. Wir werden Zeugen des Kampfes, durch welchen unsere Wiederversöhnung mit Gott ermöglicht wurde. Christus wird unter uns als der Gekreuzigte dargestellt.

Wenn wir uns den Erlöser im gekreuzigten Zustand vor Augen halten, können wir in viel umfassenderer Weise das Ausmaß und die Bedeutung des Opfers nachvollziehen, das von der Majestät des Himmels erbracht wurde. Der Erlösungsplan erfährt eine Verherrlichung vor unseren Augen, und der Gedanke an Golgatha erweckt lebendige und heilige Gefühle in unseren Herzen. Der Lobpreis Gottes und des Lammes wird in unseren Herzen erklingen und von unseren Lippen erschallen. Denn Stolz und die Anbetung des eigenen Ichs können nicht in einer Seele gedeihen, die sich das Geschehen auf Golgatha in lebendiger Erinnerung hält.

[Die Andacht stammt aus dem Buch The Faith I Live by von Ellen White, Tag 21. Oktober]