Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.  Lukas 22,20

Alle Anordnungen einhalten

Indem Christus zusammen mit Seinen Jüngern das Brot und den Wein zu sich nahm, ging Er damit ihnen gegenüber die Verpflichtung ein, ihr Erlöser zu sein. Er übergab ihnen den Neuen Bund, durch welchen alle, die Ihn als ihren Erlöser annehmen, zu Kindern Gottes und zu Miterben Christi werden. Durch diesen Bund sollten sie mit jeglichem Segen beschenkt werden, den der Himmel ihnen für das jetzige Leben und für das künftige Leben zuteil werden lassen konnte. Dieser Abschluss des Neuen Bundes sollte mit dem Blut Christi besiegelt werden. Und die Umsetzung der Abendmahlsfeier sollte den Jüngern vor Augen halten, was für ein unendlich großes Opfer für jeden Einzelnen von ihnen persönlich gebracht wurde, die sie Teil der großen Gesamtheit des in Sünde gefallenen Menschengeschlechts waren. Aber dieser Abendmahlgottesdienst sollte nicht eine Zeit des Kummers und der Trauer sein. Seine Zielsetzung war eine andere. Wenn Gottes Nachfolger sich an Seinem Tisch versammeln, sollen sie sich nicht gedanklich mit ihren Verfehlungen und Unzulänglichkeiten beschäftigen und darüber jammern. Sie sollen sich nicht bei dem Thema ihrer vergangenen glaubensmäßigen Erfahrungen verweilen, egal ob diese Erlebnisse für sie bedrückend oder erhebend waren. Sie sollen sich nicht die Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen und ihren Brüdern ins Gedächtnis rufen. Alle diese Dinge waren als Teil der Vorbereitungsphase vorgesehen. Die Erforschung des eigenen Ichs, das Bekenntnis von Sünden, die Schlichtung von Meinungsverschiedenheiten – alle diese Dinge sollen bereits abgeschlossen sein. Ziel der jetzigen Zusammenkunft ist, Christus zu begegnen. Sie sollen nicht im Schatten des Kreuzes stehen, sondern unter seinem erlösenden, rettenden Licht. Sie sollen ihre Seele den leuchtenden Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit eröffnen. Mit einem Herzen, das durch Christi höchst kostbares Blut geläutert wurde, im vollen Bewusstsein Seiner – wenn auch unsichtbaren – Gegenwart, sollen sie Seinen Worten lauschen: „Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch.“ (Johannes 14,27)

Das Sühneopfer ist vollständig und hinreichend. Es stellt den Neuen Bund dar, der mit Christi Blut besiegelt wurde, welches zur Vergebung der Sünden von vielen Menschen vergossen wurde. Diese Tatsache erklärte Christus bei diesem seinem letzten Abendmahl auf Erden. In diesem Kelch ist für diejenigen, die daraus voller Glauben trinken, eine Wirkungskraft enthalten, die Frieden stiftet und die Seele reinigt. Es handelt sich um den Balsam von Gilead, den Gott zur Verfügung gestellt hat, um der von Sünde angeschlagenen Seele ihre Gesundheit und ihren einwandfreien Zustand wiederherzustellen.

[Die Andacht stammt aus dem Buch The Faith I Live by von Ellen White, Tag 22. Oktober]