„Auf keinen Fall sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du keine Gemeinschaft mit mir.“ — Johannes 13,8

In diesen Worten geht es um mehr als körperliche Reinheit. Nach wie vor spricht Christus von der höheren Reinigung, die durch die alltägliche symbolisiert wird. Nach einem Bad war man sauber, doch die Füße in den Sandalen wurden schnell wieder staubig und mussten erneut gewaschen werden. Ebenso waren Petrus und seine Brüder in der großen, gegen Sünde und Unreinheit eröffneten Quelle gewaschen worden. Christus anerkannte sie als zu Ihm gehörig. Aber sie hatten sich zu Bösem verleiten lassen und brauchten noch Seine reinigende Gnade.

Als Jesus sich ein Tuch umgürtete, um ihre staubigen Füße zu waschen, wollte er mit dieser Handlung gleichzeitig die Entfremdung, den Neid und den Stolz aus ihren Herzen waschen. Das war viel wichtiger als den Staub der Füße abzuspülen. Mit der jetzigen Haltung war keiner von ihnen bereit, Gemeinschaft mit Christus zu haben. Ohne innere Demut und Liebe konnten sie unmöglich am Passahmahl oder der Gedächtnishandlung teilnehmen, die Christus gleich einsetzen wollte. Ihr Herz musste gesäubert werden. Stolz und Eigennutz führen zu Streit und Hass, doch all das wurde mit entfernt, als Jesus ihre Füße wusch. Neue Empfindungen kamen auf. Nun konnte Jesus sie anblicken und sagen: „Ihr seid rein.“ Jetzt herrschten Einheit im Herzen und Liebe untereinander. Sie waren bescheiden und einsichtig geworden. Außer Judas war jeder bereit, den höchsten Platz jemand anders zu überlassen. Nun konnten sie Christi Worte mit willigem und dankbarem Herzen aufnehmen.

Wie Petrus und seine Brüder sind auch wir im Blut Jesu gewaschen worden. Doch oft wird das reine Herz durch Kontakt mit dem Bösen wieder schmutzig. Dann brauchen wir Christus und Seine reinigende Gnade. Petrus schreckte davor zurück, seine sandigen Füße in Kontakt mit den Händen seines Herrn und Meisters zu bringen. Aber wie oft bringen wir unsere sündigen, verschmutzten Herzen in Kontakt mit Seinem Herzen! Wie weh tun Ihm unsere Launen, unsere Selbstliebe, unser Stolz! Trotzdem können wir uns mit unserer ganzen Schwachheit und Treulosigkeit nur an Ihn wenden. Nur Er kann alles abwaschen. Wir können erst dann mit Ihm Gemeinschaft haben, wenn Seine reinigende Kraft an uns gewirkt hat. — Desire of Ages, 646-9

Zum Nachdenken: Sollte die Scham über meine Sünden mich je davon abhalten, sie zu Jesus zu bringen?