„Ich muss die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist.“  – Johannes 9,4

Das persönliche Zeugnis an Serubbabel wurde aufgezeichnet, um uns besonders in schweren Zeiten zu ermutigen. Über all die Jahre, seit er die Israeliten aus Babylon herausgeführt hatte, war Serubbabel schmerzlich geprüft worden. Gott verfolgt ein Ziel damit, wenn Er Seinen Kindern Widrigkeiten begegnen lässt. Er führt sie immer nur so, wie sie es selbst wollten, könnten sie von Anfang an das Ende sehen und wie herrlich die Rolle ist, die sie ausfüllen. Er diszipliniert sie, damit sie Demut lernen, damit sie durch Probleme und Bedrängnis ihre Schwachheit erkennen und Seine Nähe suchen. Wenn sie dann um Hilfe rufen, antwortet Er: „Hier bin ich!“

Christen sind die Juwelen Christi. Für Ihn sollen sie hell leuchten und das Licht Seiner Schönheit verbreiten. Ihr Glanz hängt von ihrem Schliff ab. Es ist ihre Entscheidung, ob an ihnen geschliffen wird oder nicht. Aber jeder, der einmal als würdig erklärt wird, einen Platz im Tempel des Herrn einzunehmen, muss sich dem Schleifprozess unterziehen. Würde der Herr sie nicht glätten und polieren, könnten sie nicht mehr Licht reflektieren als ein gewöhnlicher Kieselstein.

Christus sagt zum Menschen: „Du bist mein. Ich habe dich gekauft. Noch bist du nur ein rauer Stein. Doch wenn du dich in meine Hände legst, werde ich dich so schleifen, dass dein Glanz meinem Namen Ehre bringt. Niemand soll dich aus meiner Hand reißen. Ich werde dich zu meiner ganz besonderen Kostbarkeit machen. Am Tag meiner Krönung wirst du ein Edelstein in meiner Freudenkrone sein.“

Der göttliche Arbeiter verbringt nicht viel Zeit mit wertlosem Material. Nur die edlen Steine schleift Er. Er glättet alle rauen Kanten, sodass sie aussehen wie ein Palast. Dieser Vorgang ist hart und schmerzhaft. Er tut dem menschlichen Stolz weh. Christus schneidet tief in Lebensbereiche, die der Mensch in seiner Selbstüberschätzung bisher als tadellos betrachtet hat. Er entfernt die Selbsterhöhung aus dem Charakter. Er hobelt Überstehendes von der Oberfläche weg und drückt den Stein fest ans Schleifrad, bis alles Raue abgetragen ist. Hält der Meister das Juwel schließlich gegen das Licht, sieht Er Sein eigenes Bild darin gespiegelt. „Nun verdient es einen Platz in meinem Schmuckkästchen“, erklärt Er.

„An jenem Tag, spricht der HERR der Heerscharen … werde ich dich einem Siegelring gleichmachen; denn ich habe dich erwählt, spricht der HERR der Heerscharen.“ (Haggai 2,23) Uns mag noch so Schweres widerfahren: Wenn es dem Stein neuen Wert gibt und lebendigen Glanz verleiht, ist es ein Segen! — Review and Herald, 19. Dezember 1907

Zum Nachdenken: Wo poliert Jesus dich gerade? Wie gehst du damit um, dass es wehtut, wenn Er die rauen Kanten aus deinem Leben entfernt?