Und ihr Kinder Zions, frohlockt und freut euch über den HERRN, euren Gott; denn er gibt euch den Frühregen in rechtem Maß, und er lässt euch am ersten Tag Regengüsse herabkommen, Frühregen und Spätregen. Joel 2,23
Der letzte Ruf der Barmherzigkeit
Mit dem Bild des Frühregens und Spätregens, die in Ländern des Orients zur Saatzeit und zur Erntezeit fallen, machten die hebräischen Propheten eine Vorhersage über die Verleihung der Gnade durch den Geist, die in einem außergewöhnlichen Umfang auf die Gemeinde Gottes ausgegossen werden sollte. Die Ausgießung des Heiligen Geistes in den Tagen der Apostel war der Beginn des Frühregens, und wunderbare, glorreiche Ergebnisse waren die Folge … Allerdings wird auch für die Zeit kurz vor Abschluss der Ernte der Erde eine besondere Verleihung der Gnade durch den Geist verheißen, wodurch die Gemeinde auf das Kommen des Menschensohnes vorbereitet werden soll. Diese Ausgießung des Heiligen Geistes wird mit dem Fallen des Spätregens verglichen.
Der Spätregen, der die Ernte der Erde zur Reife bringen wird, ist ein Bild für die Gnade des Heiligen Geistes, die die Gemeinde für das Kommen des Menschensohnes vorbereitet. Aber solange der Frühregen nicht gefallen ist, wird es kein Leben geben. Der grüne Halm wird nicht emporwachsen. Solange der ausgegossene Frühregen nicht sein Werk vollbracht hat, kann der Spätregen keinen der Samen zur Vollendung bringen …
Es muss eine beständige Weiterentwicklung der tugendhaften Eigenschaften eines Christusnachfolgers geben, einen ständigen Fortschritt in den Erfahrungen des Christusnachfolgers …
Jeder Einzelne muss erkennen, was für ihn persönlich an Vorgehensweisen erforderlich ist. Das Herz muss von jeglicher Besudelung geleert werden und für die Innewohnung des Heiligen Geistes gereinigt werden. Folgende Dinge waren es, durch die sich die ersten Jünger auf die Ausgießung des Heiligen Geistes am Tage der Pfingsten vorbereiteten: durch das Bekenntnis ihrer Sünden und deren Unterlassung, durch ernstes Gebet und völlige Übergabe ihrerselbst an Gott. Dasselbe Werk, nur in noch größerem Ausmaße, muss auch in der heutigen Zeit vollbracht werden …
Es darf keine Vernachlässigung der Gnade geben, die durch den Frühregen bildlich dargestellt wird. Nur diejenigen, die das Licht, das sie bereits erhalten haben, vollständig im Leben umsetzen, werden größeres Licht empfangen. Wenn wir nicht täglich in der Weise voranschreiten, dass wir ein Beispiel für die aktiven Tugenden des Christusnachfolgers darstellen, werden wir die Kundgebungen des Heiligen Geistes im Spätregen gar nicht als solche erkennen. Der Geist mag auf alle möglichen Herzen um uns herum fallen, aber wir werden ihn nicht wahrnehmen und auch nicht selbst empfangen.
[Die Andacht stammt aus dem Buch The Faith I Live by von Ellen White, Tag 23. November]