Weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe in vielen erkalten. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.
Matthäus 24,12-13

In diesen letzten Tagen hat Gott ein Volk erwählt und es zu Hütern Seines Gesetzes gemacht. Und dieses Volk wird immer unangenehme Aufgaben zu erfüllen haben. „Ich kenne deine Werke und deine Bemühung und dein standhaftes Ausharren, und dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die behaupten, sie seien Apostel und sind es nicht, und hast sie als Lügner erkannt; und du hast [Schweres] ertragen und hast standhaftes Ausharren, und um meines Namens willen hast du gearbeitet und bist nicht müde geworden.“ (Offenbarung 2,2.3) Es wird viel Sorgfalt und beständige Mühe erfordern, das Böse von der Gemeinde fernzuhalten. Unnachgiebige und unparteiische Disziplin muss gelten. Denn einige, die nur fromm scheinen, werden versuchen, den Glauben anderer zu untergraben, und insgeheim daran arbeiten, sich selbst zu erhöhen.

Der Herr Jesus hat auf dem Ölberg deutlich erklärt: „Weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe in vielen erkalten.“ (Matthäus 24,12) Er spricht von Leuten, die von einer beachtlichen geistlichen Höhe gefallen sind. Lasst solche Aussagen wie diese mit ernster und läuternder Kraft in das Herz eindringen. Wo sind der Eifer und die Hingabe an Gott, die der Größe der Wahrheit entsprechen, zu der wir uns bekennen? Die Liebe zur Welt oder zu irgendeiner Lieblingssünde hat das Herz von der Liebe zum Gebet und zur Betrachtung heiliger Dinge entwöhnt. Ein Ablauf gottesdienstlicher Formen wird aufrechterhalten, aber wo ist die Liebe zu Jesus? Die geistliche Haltung stirbt. Soll diese Erstarrung, diese traurige Entartung, ein Dauerzustand werden? Soll das Licht der Wahrheit flackern und in der Finsternis erlöschen, weil es nicht durch das Öl der Gnade neu gespeist wird? …

Selbstüberschätzung und Selbstzufriedenheit töten das geistliche Leben. Das Ich wird erhöht, vom Ich wird gesprochen. Oh, dass das Ich doch sterben möge! Der Apostel bekennt: „Ich sterbe täglich.“ (1. Korinther 15,31) Wenn diese stolze, prahlerische Selbstzufriedenheit und diese selbstgefällige Selbstgerechtigkeit die Seele durchdringen, bleibt kein Raum für Jesus. Ihm wird ein untergeordneter Platz eingeräumt, während das Ich zu immer größerer Bedeutung anschwillt und schließlich den ganzen Tempel der Seele ausfüllt. Aus diesem Grund kann der Herr so wenig für uns tun. Würde Er auf unsere Bemühungen aufbauen, dann würden wir alle Ehre unserer eigenen Klugheit, unserer Weisheit und Tüchtigkeit zuschreiben und uns selbst beglückwünschen, wie der Pharisäer es tat: „Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme!“ (Lukas 18,12) Wenn unser Leben in Christus verborgen ist, wird unser Ich nicht mehr so häufig in den Vordergrund treten …

Effiziente und harmonische Arbeit werden wir nur dann leisten können, wenn wir sorgfältig darauf bedacht sind, die Anordnungen des Meisters auszuführen, ohne dem Ergebnis unseren eigenen Stempel oder unsere Identität aufdrücken zu wollen. Der Engel sagte: „Schließt euch eng aneinander, schließt euch eng aneinander.“

[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 23. Oktober]

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