Bittet den HERRN, dass es regne zur Zeit des Spätregens. Der HERR, der die Wolken macht und Regengüsse, der gibt ihnen genug für jedes Gewächs auf dem Felde. Sacharja 10,1

Der letzte Ruf der Barmherzigkeit

Im Osten fällt der Frühregen zur Zeit der Aussaat. Er ist erforderlich, damit das Saatgut keimen kann. Unter dem Einfluss dieser befruchtenden Regenfälle sprießen die zarten Sprossen aus dem Boden empor. Der Spätregen, der zum Ende der landwirtschaftlichen Saison hin fällt, bringt das Getreide zur Reifung und bereitet es für das Mähen mit der Sichel vor. Gott bedient sich dieser Vorgänge in der Natur, um das Werk des Heiligen Geistes bildlich darzustellen …

Während wir zwar einerseits den Segen des Frühregens wertschätzen, dürfen wir andererseits nicht die Tatsache aus den Augen verlieren, dass ohne den Spätregen, der die Ähren erfüllen und das Getreide zur Reifung bringen muss, die Ernte nicht für den Mähvorgang bereit sein wird und die Arbeit des Sämanns vergeblich gewesen sein wird. Die göttliche Gnade ist erforderlich am Anfangspunkt, die göttliche Gnade ist erforderlich bei jedem Schritt des Voranschreitens. Und nur die göttliche Gnade allein kann das Werk zur Vollendung bringen …

Lehnt euch nicht in Zufriedenheit zurück mit dem Gedanken, dass ja im normalen Verlauf der Saison der Regen fallen wird. Bittet um den Regen … Wir müssen uns von ganzem Herzen um Gottes Gunst bemühen, wenn die Gnadenschauer auf uns gegossen werden sollen. Wir sollten jede Gelegenheit nutzen, uns selbst in den Kanal des Segens zu begeben. Christus sagte: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18,20) Die Versammlungen der Gemeinde, wie beispielsweise bei Campmeetings, die Zusammenkünfte einer Hausgemeinde und alle Anlässe, bei denen ein persönlicher Einsatz für Seelen stattfindet, sind die von Gott vorgesehenen Gelegenheiten, den Frühregen und den Spätregen auszuschütten …

Bei jeder Zusammenkunft, die wir besuchen, sollten unsere Gebete zu Gott aufsteigen mit der Bitte, dass Er genau zu diesem Zeitpunkt unsere Seelen mit Wärme ausstattet und „bewässert“. Wenn wir Gott um den Heiligen Geist bitten, wird dieser in uns Sanftmut bewirken, Demut unseres Denkens sowie ein Bewusstsein für unsere Abhängigkeit von Gott für den die Vollkommenheit schaffenden Spätregen. Wenn wir voller Glauben um diese Segnungen beten, werden wir sie empfangen, so wie Gott es uns verheißen hat.

Der Heilige Geist wird all denen zugute kommen, die in flehentlicher Weise um das Brot des Lebens bitten, um es an ihre Nächsten weitergeben zu können.

[Die Andacht stammt aus dem Buch The Faith I Live by von Ellen White, Tag 24. November]