„Die Diener antworteten: Nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch!“  – Johannes 7,46

Nach der Ordination der Jünger hielt Christus die Bergpredigt. Diese Rede wurde der Menschheit als Regel des Lebens und Licht vom Himmel gegeben, als Trost und Hoffnung in dunklen Stunden. Sie ist der himmlische Segensspruch für die Welt – eine Stimme vom Thron Gottes. Hier fasst der Fürst der Prediger und Meisterlehrer in Worte, was der Vater Ihm zu reden gibt. Er ist die ewige Weisheit, der beim Vater war, bevor die Welt erschaffen wurde. Er kennt den Vater, denn Er ist eins mit Ihm.

Die Seligpreisungen sind Christi Grußworte – nicht nur an die Gläubigen, sondern an die ganze menschliche Familie. Als hätte Er einen Augenblick vergessen, dass Er in dieser Welt und nicht im Himmel ist, gebraucht Er die übliche Begrüßung aus der Welt des Lichts. Segensworte fließen von Seinen Lippen, als sei ein lang versiegelter Strom reichen Lebens aufgebrochen.

Christus lässt uns nicht im Unklaren, welche Wesenszüge Er immer anerkennen und segnen wird. Er übergeht die ehrgeizigen Prominenten der Welt und wendet sich denen zu, die von ihnen enteignet werden. Er erklärt die für selig, die Sein Licht und Leben annehmen. Er öffnet Seine Arme, um den geistlich Armen, den Sanftmütigen, den Demütigen und Trauernden, den Verachteten und Verfolgten Zuflucht zu geben und sagt: „Kommt her zu mir, … so will ich euch erquicken!“ (Matthäus 11,28)

Obwohl Christus das Elend in der Welt sieht, bereut Er die Erschaffung des Menschen nicht im Geringsten. Er erblickt im menschlichen Herzen mehr als Sünde, mehr als Elend. In Seiner unendlichen Weisheit erkennt Er, was dem Menschen möglich ist und zu welchen Höhen er aufsteigen kann. Er weiß, dass, obwohl die Menschen ihre Gnadengaben missbraucht und ihre gottgegebene Würde zerstört haben, der Schöpfer dennoch durch ihre Erlösung verherrlicht werden wird.

Diese Predigt ist ein Muster für uns, wie wir lehren sollen. Wie sorgfältig Christus darauf achtet, dass Geheimnisse nicht länger Geheimnisse sind, sondern klare, einfache Wahrheiten! An keiner Stelle sind seine Ausführungen unklar oder schwer verständlich.

„Er tat seinen Mund auf und lehrte sie.“ (Matthäus 5,2) Er sprach weder im Flüsterton, noch klangen Seine Worte schrill und unangenehm. Seine Stimme war wie eine Stimme von Gottes Thron. Er redete klar und betont und mit feierlicher, überzeugender Kraft. — Brief 96, 1902

Zum Nachdenken: Was kann ich davon lernen, wie Jesus die Wahrheit vermittelte?