„Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst, und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar wird.“ – Offenbarung 3,18

Jesus wies auf die Macht der falschen Lehre hin, welche die Wertschätzung der Wahrheit und das Verlangen danach zerstören kann. Er sagte: „Niemand, der alten [Wein] trinkt, will sogleich neuen; denn er spricht: Der alte ist besser!“ (Lukas 5,39) Jede Wahrheit, die der Welt durch die Erzväter und die Propheten gegeben worden war, leuchtete durch Christus in neuer Schönheit auf. Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer hatten kein Verlangen nach dem neuen köstlichen Wein. Solange sie sich nicht von den alten Überlieferungen, Bräuchen und Gewohnheiten befreien ließen, hatten sie in ihrem Herzen und in ihrem Verstand keinen Platz für die Lehren von Christus …

Eine gesetzliche Religion kann niemals Menschen zu Christus führen, weil sie lieblos und unchristlich ist. In Gottes Augen sind Fasten und Beten verabscheuungswürdig, wenn sie aus einer selbstgerechten Gesinnung erfolgen. Die feierliche Zusammenkunft beim Gottesdienst, der Ablauf religiöser Handlungen, die zur Schau gestellte Demut und die beeindruckenden Opfergaben weisen darauf hin, dass sich der Teilnehmer selbst für gerecht hält und sich seines Platzes im Himmel sicher ist. Aber dies ist alles eine Täuschung! Unsere eigenen Leistungen können niemals Erlösung kaufen.

Heute ist es genauso wie in den Tagen, als Jesus lebte. Die Pharisäer erkennen ihre geistliche Armut nicht. An sie richtet sich die Botschaft: „Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts!, und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß. Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde.“ (Offenbarung 3,17.18) Glaube und Liebe sind das im Feuer geläuterte Gold. Bei vielen aber ist das Gold matt geworden, und der reiche Schatz ist verloren gegangen. Die Gerechtigkeit von Christus ist für sie wie ein ungetragenes Kleid und eine unberührte Quelle …

„Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.“ (Psalm 51,19) Der Mensch muss von seiner Selbstbezogenheit befreit sein, bevor er wirklich an Christus glauben kann. Wenn das Ich verleugnet wird, kann der Herr aus dem Menschen eine neue Kreatur schaffen … Die Liebe von Christus wird den Gläubigen mit neuem Leben erfüllen. In jedem, der den Blick auf den Anfänger und Vollender unseres Glaubens gerichtet hält, wird der Charakter von Christus sichtbar werden.  — Sieg der Liebe, 261f

Zum Nachdenken: Habe ich mich Christus übergeben, damit ich neu gemacht werden kann?