„Du bist gut und tust Gutes. Lehre mich deine Ordnungen!“  — Psalm 119,68

Durch Sein Menschsein bindet Christus arme Menschen, die vertrauensvoll glauben, mit den goldenen Fäden Seiner unendlichen Liebe an sich. Er ist der große Arzt. In dieser Welt nahm Er unsere Schwächen auf sich und trug unsere Lasten. Er ist der mächtige Heiler aller Krankheiten. Er war arm und doch das Zentrum alles Guten und jedes Segens. Er ist eine Kraftquelle für alle, damit sie sich ganz der Aufgabe widmen können, Kinder Gottes zu werden.

Christus war schon immer der Freund der Armen. Er ehrte die Armut, indem Er sie freiwillig zu Seinem eigenen Los machte. Mit Seiner Seligpreisung der Armen als Erben von Gottes Reich befreite Er die Armut für immer von ihrem verächtlichen Ruf. So wirkte Er. Indem Er sich selbst einem Leben in Armut verschrieb, erhob Er sie aus ihrer Erniedrigung. Er reihte sich unter die Armen ein, um das Stigma zu entfernen, das die Welt der Armut gegeben hatte. Er wusste um die Gefahr der Geldliebe. Er wusste, wie viele Menschen sie ruiniert. Sie führt die Reichen dazu, jedem Wunsch nach Prunk und Status nachzugeben und auf die herabzublicken, die unter den Zwängen der Armut leiden. Sie schwächt die Gesinnung des Menschen, was zeigt, dass allem Wohlstand zum Trotz die Reichen nicht reich sind vor Gott.

Der Charakter vieler Menschen hat eine falsche Prägung erhalten, weil sie die Reichen dieser Welt zu hoch einschätzen. Wer Land und Häuser besitzt und sich durch menschliche Anerkennung und Achtung täuschen lässt, mag auf einen Armen herabschauen, obwohl der Tugenden besitzt, die dem Reichen fehlen. In den goldenen Waagschalen des Heiligtums wird der egoistische, habsüchtige Reiche als zu leicht befunden werden, während der Arme, der sich im Glauben fest darauf verlassen hat, dass Gott ihm Tugenden und Güte schenkt, zum Erben der ewigen Reichtümer von Gottes Königreich erklärt wird. — Manuskript 22, 1898

Zum Nachdenken: Warum entschied sich Jesus, arm zu werden und das Los der Hilflosen und Außenseiter zu teilen? Wie kann ich Jesu Liebe zu den Leidenden und Unterdrückten nachahmen?