Darum, weil wir ein Reich empfangen, das nicht erschüttert wird, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt. Hebräer 12,28

Der letzte Ruf der Barmherzigkeit

Diejenigen, die Christus annehmen und dann aus ihrer ersten Überzeugung heraus die Aussage machen, „Ich bin gerettet“, stehen in Gefahr, ihr Vertrauen auf sich selbst zu setzen. Sie haben nicht mehr vor Augen, wie groß ihre eigene Schwäche ist und dass sie einen ständigen Bedarf der göttlichen Stärke haben. Auf Satans Vorgehensweisen sind sie nicht vorbereitet … Unsere einzige Sicherheit besteht darin, dass wir unserem eigenen Ich immer mit Misstrauen begegnen, uns jedoch von Christus abhängig machen.

Die große Gefahr des Menschen besteht darin, der Selbsttäuschung zu verfallen, sein eigenes Ich als hinlänglich anzusehen und diesem zu frönen und sich dadurch von Gott, der Quelle seiner Kraft, abzusondern.

Der Herr kommt sehr bald, und uns stehen Szenen voller Unheil und Katastrophen bevor.

Wir brauchen nicht zu sagen: „Die Gefahren der letzten Tage werden bald über uns hereinbrechen.“ Sie sind bereits gekommen. Jetzt schon brauchen wir das Schwert des Herrn, um direkt aus dem Innersten unserer Seele Dinge abzutrennen: die fleischlichen Lüste und Begierden sowie sonstige Leidenschaften.

Da, wo man den Gedanken einfach nur freien Lauf gelassen hat, muss sich das Denken ändern … Unsere Gedanken müssen Gott im Mittelpunkt haben. Es ist jetzt an der Zeit, dass wir ernsthafte Anstrengungen unternehmen, um unsere natürlichen Neigungen des fleischlich gesinnten Herzens zu überwinden.

Wenn der Sturm herannaht, wird eine große Gruppe von Menschen, die rein äußerlich bekundet haben, an die dritte Engelsbotschaft zu glauben, jedoch nicht durch den Gehorsam gegenüber der Wahrheit eine Heiligung erfahren haben, ihren Standpunkt aufgeben und sich den Reihen der Gegenseite anschließen. Indem sie sich mit der Welt zusammengetan und den weltlichen Geist verinnerlicht hatten, sind sie dahin gekommen, die Dinge in nahezu demselben Licht zu sehen wie die Welt. Und wenn die Prüfung an sie herantritt, sind sie bereit, sich für die Seite zu entscheiden, die allgemein anerkannt ist und ihnen keinerlei Schwierigkeiten bringt. Menschen voller Begabungen und ansprechender Redekunst, die einstmals ihre Freude an der Wahrheit zum Ausdruck brachten, setzen jetzt ihre Kräfte dafür ein, die Seelen zu täuschen und in die Irre zu führen. Sie werden zu den erbittertsten Feinden ihrer ehemaligen Brüder.

Wir befinden uns in der Zeit der Sichtung, der Zeit, wo alles, was erschüttert werden kann, erschüttert und gesichtet werden wird. Wenn Menschen zwar die Wahrheit kennen, aber sie Gottes Geboten nicht in Wort und Tat Gehorsam zollen, wird Gott dies in keiner Weise entschuldigen.

[Die Andacht stammt aus dem Buch The Faith I Live by von Ellen White, Tag 26. November]