„… wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut.“  – Jesaja 53,7

Der Sohn Gottes stieg im Gewand der Menschheit vom Himmel herab, um den Menschen Kraft zu bringen und sie zu befähigen, Teilhaber der göttlichen Natur zu werden und dem Verderben zu entfliehen, das durch die Begierde in der Welt ist. Sein langer menschlicher Arm umfing die Menschheit, während Sein göttlicher Arm den Thron des Unendlichen festhielt. Indem Er nicht sich selbst, sondern Seinem himmlischen Vater zu Gefallen lebte; indem er Sein Leben lang für andere wirkte; indem Er Gutes tat und das Ziel verfolgte, die leidende Menschheit zu retten, zeigte Christus ganz praktisch, was Selbstverleugnung und Selbstaufopferung bedeuten.

Auf der anderen Seite versuchte Satan, durch ungehorsame Personen Gottes Werk zu durchkreuzen. In einem Akt der Verzweiflung beschloss er, jeden Lichtstrahl, der die moralische Finsternis der Welt erhellte, abzuschirmen und damit die Botschaften von Gottes Thron aufzuhalten. Er beschloss, Gott-Vater die Stirn zu bieten, der Seinen Sohn in die Welt gesandt hatte. „Das ist der Erbe“, sagten die bösen Weingärtner, „kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe an uns bringen!“ (Matthäus 21,38) Und sie kreuzigten den Herrn des Lebens und der Herrlichkeit.

Bevor Christus sich als Opfergabe darbrachte, wollte Er der Welt die wichtigste und umfassendste Gabe sichern, die Seine Stelle einnehmen und die grenzenlosen Ressourcen der Gnade in die Reichweite Seiner Nachfolger bringen sollte. „Ich will den Vater bitten“, sagte Er, „und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“ (Johannes 14,16.17)

Das Auffallende an Gottes Vorgehensweise ist, dass Er die größtmögliche Mission in unserer Welt mit einfachsten Mitteln verwirklicht. Es ist Sein Plan, dass unter Seiner Regierung jedes Element von jedem anderen abhängt und alles wie ein Rad im anderen ineinandergreift und vollkommen harmonisch zusammenläuft. Er bewegt menschliche Kräfte und bringt durch Seinen Geist unsichtbare Saiten zum Schwingen, deren Klang die Enden des Universums erreicht.

Der Fürst der Macht des Bösen kann nur von der Macht Gottes in der dritten Person der Gottheit, dem Heiligen Geist, in Schach gehalten werden. — Manuskript 22, 1897

Zum Nachdenken: Wie will ich heute Selbstverleugnung oder Selbstaufopferung praktizieren?