Darum will ich so mit dir verfahren, Israel! Weil ich denn so mit dir verfahren will, so mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen, Israel! Amos 4,12

Der letzte Ruf der Barmherzigkeit

Viele begreifen nicht, wie ihr Zustand sein muss, damit sie während der Zeit der Trübsal vor Gottes Angesicht leben können, ohne dass es noch einen Hohenpriester im Allerheiligsten gibt. Diejenigen, die das Siegel des lebendigen Gottes empfangen und in der Zeit der Trübsal unter Seinem Schutz stehen, müssen in vollkommener Weise das Bild Jesu widerspiegeln.

Ihre Kleider müssen ohne Flecken sein, ihr Charakter muss durch die Besprengung mit dem Blut Jesu von aller Sünde gereinigt sein. Mithilfe der Gnade Gottes und ihren eigenen gewissenhaften intensiven Anstrengungen müssen sie in der Schlacht mit dem Bösen als Sieger hervorgehen. Während das Untersuchungsgericht im Himmel voranschreitet, während die Sünden der reumütigen Gläubigen aus dem Heiligtum entfernt werden, muss unter Gottes Volk auf Erden ein besonderes Werk der Läuterung stattfinden, ein Werk der Lossagung von allen Sünden.

Ich sah, dass viele diese so nötige Vorbereitung vernachlässigten und stattdessen Ausschau nach der Zeit der „Erquickung“ und des „Spätregens“ hielten, damit sie auf diesem Wege in die Lage versetzt würden, am Tage des Herrn zu bestehen und vor Seinem Angesicht leben zu können. Ach, wie viele sah ich, die in der Zeit der Trübsal ohne einen Ort der Zuflucht waren! Sie hatten versäumt, diese erforderliche Vorbereitung vorzunehmen. Deswegen konnte ihnen die Erquickung nicht verliehen werden, welche alle erhalten müssen, damit sie in einen Zustand versetzt werden, der ihnen ein Leben vor dem Angesicht eines heiligen Gottes ermöglicht.

Diejenigen, die sich weigern, sich durch die Propheten „behauen“ zu lassen, und es versäumen, ihre Seelen zu reinigen, indem sie der Wahrheit in jeglicher Hinsicht gehorchen, und die außerdem geneigt sind, ihren Zustand als weitaus besser einzuordnen, als dies in Wirklichkeit der Fall ist, werden den Zeitpunkt erreichen, wo die Plagen fallen, und dann werden sie erkennen, dass es notwendig war, dass sie behauen und in ihrer Form angepasst wurden, um ein Teil des göttlichen Gebäudes zu sein …

Ich sah, dass niemand an der „Erquickung“ teilhaben konnte, der nicht den Sieg erringt über jegliche sündhafte Angewohnheit, über Stolz, Egoismus, Liebe zur Welt und über jegliches unrechte Wort und jede unrechte Tat. Von daher sollten wir unserem Herrn immer näher und näher kommen und uns voller Ernst um die erforderliche Vorbereitung bemühen, denn nur durch sie sind wir in der Lage, in dem Kampf am Tage des Herrn zu bestehen. Lasst uns alle im Gedächtnis behalten, dass Gott heilig ist und dass ausschließlich heilige Wesen die Ewigkeit in seiner Gegenwart verbringen können.

[Die Andacht stammt aus dem Buch The Faith I Live by von Ellen White, Tag 27. November]