„Aber Gott sprach zu Bileam: Geh nicht mit ihnen! Verfluche das Volk nicht, denn es ist gesegnet!“ – 4. Mose 22,12

Die Moabiter waren ein verdorbenes Volk von Götzendienern, doch als es darum ging, Israel unter die Macht eines Fluches zu stellen, gingen sie entschlossen und zielstrebig vor. In Anbetracht des Lichtes, das sie erhalten hatten, war ihre Schuld in den Augen des Himmels nicht so groß wie Bileams. Da er sich als Prophet Gottes ausgab, betrachtete man alle seine Worte als von dem HERRN kommend. Er durfte daher nicht nach Belieben sprechen, sondern nur die Botschaft, die Gott ihm geben würde. Der Herr erkannte in diesem angemaßten Propheten einen Mann, dessen Herz von Lug und Trug verunreinigt war, und ging mit ihm gemäß seiner eigenen Verdrehtheit und Halsstarrigkeit um.

Diese Geschichte wurde zum Wohl aller späteren Generationen aufgeschrieben. Es ist gefährlich, mit Gott zu spielen, weil man unbedingt seinen Dickkopf durchsetzen will. Tausende verfolgen heute einen ähnlichen Kurs wie Bileam. Sie gehen ihre eigenen Wege und vertrauen den Überlegungen ihres Herzens, geben aber den Anschein, vom Geist Gottes geführt und gelenkt zu sein. Die Gebete dieser willentlich Betrogenen werden entsprechend dem Geist erhört werden, der sie antreibt. In Seiner Weisheit erlaubt der Herr ihnen oft, ihren Vorstellungen zu folgen. Sie gehen in dichtem Nebel – der Atmosphäre, mit der Satan sie umgibt.

Gefahren lauern auf dem Weg jedes Menschen, der den einzig wahren Führer verlässt und versucht, im Licht seiner eigenen Klugheit sicher durch die Gefahren und Schwierigkeiten dieser Welt zu manövrieren. Er setzt sich einer weit größeren Bedrohung aus als ein Wanderer, der auf der schlüpfrigen Kante einer Klippe läuft, wo er, sollte er nur für eine Sekunde das Gleichgewicht verlieren, abstürzen und zerschmettert werden würde. David beschreibt die Gefahr derer, die ohne Gott leben, eine Zeit lang aber auf ihrem bösen Weg erfolgreich scheinen: „Ja, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund und stürzest sie zu Boden. Wie werden sie so plötzlich zunichte!“ (Psalm 73,18.19) — Signs of the Times, 25. November 1880

Zum Nachdenken: Höre ich Gottes Stimme noch? Leitet Er mein Leben? Wie kann ich sicher sein, dass ich dem einzig wahren Führer des Himmels folge?