„Noch eine kleine Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht noch habt!“ – Johannes 12,35

Das Evangelium Christi ist offensiv und unaufhaltsam. Am Tag Gottes wird niemand entschuldigt werden, der nur seinen eigenen Interessen nachgegangen ist. Für jeden Kopf und jede Hand gibt es etwas zu tun, verschiedene Aufgaben je nach Persönlichkeit und Fähigkeit. Wer mit Gott verbunden ist, wird das Licht anderen weitergeben. Hat jemand kein Licht zu verbreiten, dann hat er auch keine Verbindung mit der Quelle des Lichts. Wundert es, dass Gott sich nicht mächtiger in den Gemeinden offenbart, wenn so viele mit sich selbst beschäftigt und in ihre eigenen Interessen vertieft sind? So schwindet ihr Glaube, und sie werden engherzig und eigensüchtig.

Die Arbeit für andere würde die Seele lebendig halten. Würden sie Jesu Mitarbeiter werden, dann würden wir erleben, wie das Licht in unseren Gemeinden immer heller und heller scheint und seine Strahlen sogar in die Finsternis jenseits der eigenen Grenzen schickt. Oh, würde die Gemeinde sich doch erheben und ihre wunderschönen Kleider anlegen, die Gerechtigkeit Christi! Wie ganz anders wären ihr Einfluss und ihr geistlicher Zustand! Eifersucht, Kritisieren, Entfremdung, Neid, Streitigkeiten und Führungskämpfe würden aufhören. Weil sich die Arbeiter so eng mit Christus und Seiner Liebes- und Gnadenmission identifizierten, würden sie sich auch miteinander identifizieren. Sie hätten kein Interesse mehr an diesen Übeln, die, wenn man ihnen Raum gibt, zum Fluch der Gemeinde werden. Weil sie sich der Seelenrettung widmen, würde ihre eigene Geistlichkeit und Reinheit sich vertiefen. Alle würden am selben Strang ziehen und die Rettung kostbarer Menschen als von so großer Bedeutung ansehen, dass alle kleinen Differenzen völlig unwichtig würden.

Der Herr wird Rechenschaft für Menschen fordern, die die Gemeinde hätte retten können. Würde Sein Volk sich sehen, wie Gott es sieht, könnte es die Konfrontation mit seinen Verantwortlichkeiten und Versäumnissen nicht ertragen. Selbstvorwürfe würden es überwältigen … Wenn ihr den Anspruch habt, Gottes Kinder zu sein, dann seid ihr eures Bruders Hüter. Gott hat euch heilige Wahrheiten anvertraut. Wenn Christus in den einzelnen Gemeindegliedern wohnt, wird Er zu einer Wasserquelle, die ins ewige Leben quillt. Ihr macht euch schuldig vor Gott, wenn ihr nicht tut, was ihr könnt, um das lebendige Wasser anderen auszuteilen. — Review and Herald, 12. Oktober 1886

Zum Nachdenken: Welchen göttlichen Segen braucht meine Gemeinde ganz dringend?