Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn. 2. Korinther 3, 18

Mit Gott kommunizieren

Während jener langen Zeit, die Mose in Gemeinschaft mit Gott verbrachte, hatte sein Angesicht die Herrlichkeit der göttlichen Gegenwart widergespiegelt. Es war ihm selbst nicht bewusst, dass sein Gesicht, als er von dem Berg herabstieg, ein blendendes Licht ausgoss. Ein solches Licht erleuchtete auch das Angesicht des Stephanus, als er vor seine Richter geführt wurde: „Und alle, die im Hohen Rat saßen, schauten gespannt auf ihn und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.“ (Apostelgeschichte 6,15)

Sowohl Aaron wie das ganze Volk wichen vor Mose zurück und „fürchteten sich, ihm zu nahen.“ Als Mose ihre Verwirrung und schreckliche Angst wahrnahm, aber sich nicht bewusst war, was der Grund dafür war, drängte er sie, ihm nahezukommen. Er hielt ihnen die Zusicherung von Gottes Versöhnung entgegen und versicherte ihnen, dass Seine Gnade eine Erneuerung erfahren habe. In der Stimme Moses nahmen sie nichts als Liebe und flehentliches Bitten wahr, und schließlich traute sich jemand, sich dem Mose zu nähern. Er war zu tief beeindruckt von der Situation, sodass er nicht sprechen wollte, sondern er wies schweigend auf das Antlitz Moses und dann in Richtung Himmel. Der bedeutende Führer des Volkes verstand die Bedeutung dessen, was derjenige andeutete. Die Israeliten hatten unter dem Bewusstsein ihrer Schuld das Empfinden dafür, dass sie sich selbst immer noch unter dem göttlichen Missfallen befanden, und angesichts dessen konnten sie das himmlische Licht nicht ertragen, welches andererseits, wenn sie Gott gegenüber gehorsam gewesen wären, sie mit Freude erfüllt hätte …

Es war Gottes Absicht, dass durch diesen hellen Glanz Er dem Volk Israel einen Eindruck vermitteln würde über die heilige, bedeutsame und hochrangige Beschaffenheit Seines Gesetzes sowie die Herrlichkeit des Evangeliums, welches durch Christus offenbart werden würde. In der Zeit, wo Mose sich auf dem Berg befand, offenbarte Gott ihm nicht nur die Tafeln des Gesetzes, sondern auch den Erlösungsplan. Mose sah, dass all die Dinge, die ein Typus und ein Sinnbild des jüdischen Zeitalters waren, eine Ankündigung des Opfers Christi waren und auf dieses hindeuten sollten. Und es war das himmlische Licht, welches von Golgatha ausströmte und in keiner Weise weniger strahlend war als die vom Gesetz Gottes ausgehende Herrlichkeit, welches dann einen solch leuchtenden Glanz auf das Antlitz des Moses warf. Diese göttliche Erleuchtung war ein Symbol für die Herrlichkeit der glaubensmäßigen göttlichen Fügung, für die Mose der sichtbare Vermittler war, also ein Stellvertreter des einen wahren Fürsprechers.

Die Herrlichkeit, die sich im Angesicht Moses widerspiegelte, war eine Veranschaulichung der Segnungen, die von dem Volk Gottes, welches die Gebote hält, durch die Mittlerschaft Christi empfangen werden sollen. Es wird dadurch deutlich zum Ausdruck gebracht, dass je enger unsere Verbindung mit Gott ist und je deutlicher unsere Kenntnis über Seine Gebote ist, desto vollständiger wir Seinem göttlichen Bild gleichgestaltet werden und desto schneller wir Teilhaber der göttlichen Natur werden.

[Die Andacht stammt aus dem Buch To Be Like Jesus von Ellen White, Tag 28. Januar]