„Er hat alles seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben.“  – Epheser 1,22

Über dem See Genezareth dämmerte der Morgen. Die Jünger, erschöpft von der erfolglosen Arbeit der vergangenen Nacht, befanden sich mit ihren Fischerbooten noch auf dem See. Jesus war gekommen, um eine ruhige Stunde am Ufer des Sees zu verbringen. Er hoffte, früh am Morgen für eine Weile Ruhe vor der großen Menschenmenge zu finden, die Ihm Tag für Tag folgte. Doch schon bald begannen die Menschen, sich um Ihn zu sammeln. Ihre Zahl wuchs schnell, sodass Er von allen Seiten bedrängt wurde. Unterdessen hatten die Jünger mit ihren Booten das Land erreicht. Um dem Menschengedränge auszuweichen, stieg Jesus zu Petrus ins Boot und bat ihn, ein wenig vom Ufer abzustoßen. So konnte Er von allen besser gesehen und gehört werden. Nun lehrte Er die Menge am Strand vom Boot aus.

Welch ein Bild bot sich hier den Engeln! Ihr ruhmreicher Anführer saß in einem Fischerboot, das von den ständigen Wellen hin und her geschaukelt wurde, und verkündete den vielen Menschen, die dichtgedrängt am Ufer des Sees standen, die frohe Botschaft von der Erlösung. Der Geehrte des Himmels verkündete dem gewöhnlichen Volk unter freiem Himmel die großen Dinge Seines Königreichs. Und doch hätte es keinen passenderen Ort für Sein Wirken geben können. Der See, die Berge, die weiten Felder, das Sonnenlicht, das die Erde überflutete – dies alles waren Dinge, die Seine Lehren veranschaulichten und sich dem Gedächtnis Seiner Zuhörer einprägten. Keine dieser Lehren von Christus blieb ohne Erfolg. Jede Botschaft von Seinen Lippen erreichte Menschen, die sie als Worte des ewigen Lebens aufnahmen.

Die Menge am Ufer wurde immer größer: betagte Männer, gestützt auf ihre Stöcke, abgehärtete Bergbauern, Fischer, die von ihrer harten Arbeit auf dem See zurückkehrten, Händler und Rabbiner, Reiche und Gelehrte, Alte und Junge. Sie brachten ihre Kranken und Leidenden und drängten sich nach vorn, um die Worte des göttlichen Lehrers zu hören. Bilder wie diese hatten die Propheten vor Augen gehabt, als sie schrieben: „Das Land Sebulon und das Land Naftali, das Land am Meer, das Land jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa, das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und denen, die saßen am Ort und im Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.“ (Matthäus 4,15.16)  — Der Sieg der Liebe, 226

Zum Nachdenken: Wo brauche ich in meinem Leben gerade Jesu Worte des Friedens und der Stille?