„Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast.“  – Offenbarung 2,4

Schmeicheln wir uns nicht damit, Gottes Kinder zu sein, wenn wir so wenig von Christi Liebe besitzen, dass uns die Menschen gleichgültig sind, für die Er gestorben ist. „Daran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels offenbar: Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, ist nicht aus Gott, ebenso wer seinen Bruder nicht liebt. Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, dass wir einander lieben sollen … Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder; und ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben bleibend in sich hat. Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat; auch wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben. Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt – wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit!“ (1. Johannes 3,10-18)

Eine Haltung der Gleichgültigkeit gegenüber unseren Brüdern hat sich in den Gemeinden breitgemacht. Der Glaube vieler ist zu kaltem, selbstsüchtigem, lieblosem Pharisäertum geworden. Der wahre Ratgeber spricht zu jedem von uns die so bedeutungsschweren Worte: „Du hast deine erste Liebe verlassen.“ (Offenbarung 2,4) Was für ein Verlust das ist! „Bedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke!“ (V. 5) Oh, wie viele haben darin versagt, zu Christus, ihrem lebendigen Haupt, heranzuwachsen! Statt zu Ihm hin sind sie von Ihm weg gewachsen und haben die Wesenszüge genährt, die Satan ähnlich sind. Diese schlimmen Eigenschaften schlossen Satan aus den himmlischen Höfen aus, und sie werden auch dich aus Gottes Familie ausschließen, „wenn du nicht Buße tust“ (V. 5). Dein Herz muss weich und für den Einfluss des Geistes Gottes empfänglich werden, damit du zu einem geistlichen Tempel in Christus heranwachsen kannst. Die Heiligen auf der Erde müssen lieben, wie Christus geliebt hat, sonst werden sie keine Heiligen im Himmel sein. Wenn dein Mitgefühl geschwunden ist, dann geh zu Gott, demütige dein stolzes Herz vor Ihm und fall auf den Felsen und zerbrich! Dann wird Christus dich nach Seinem Bild formen und zu einem „Gefäß zur Ehre machen“ (Römer 9,21). — Review and Herald, 10. Februar 1891

Zum Nachdenken: Woran zeigt sich, dass der Heilige Geist mein Herz weich gemacht hat?