Indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldete und dabei die Schande für nichts achtete, und der sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat. Hebräer 12,2

Auf Jesus schauen

Vor etlichen Jahren, als ich unterwegs war von Christiania [Oslo] in Norwegen nach Göteborg in Schweden, wurde mir das Geschenk zuteil, den herrlichsten Sonnenuntergang zu beobachten, den ich jemals sehen durfte. Worte reichen nicht aus, um diese unglaubliche Schönheit zu beschreiben. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne verströmten ihre Herrlichkeit in den Farben Silber und Gold, Violett, Bernsteinfarben und Blutrot quer über den ganzen Himmel. Sie wurden immer heller und heller und stiegen immer höher und höher in den Himmel, bis es mir so vorkam, als wären die Tore der Stadt Gottes halb geöffnet und der schimmernde Glanz der inneren Herrlichkeit würde durch die Öffnung hindurch nach außen leuchten. Zwei Stunden lang erhellte diese wundervoll glänzende, herrliche Pracht weiterhin den kalten nördlichen Himmel – ein Bild, das von dem großen Meisterkünstler auf die sich verschiebende Leinwand des Himmels gemalt worden war. Das Ganze schien wie das Lächeln Gottes, oberhalb all der Häuser hier auf der Erde, oberhalb der von Felsen umgebenen Ebenen und felsigen Berge sowie der abgeschiedenen Wälder, durch die unsere Reise führte.

Engel der Gnade schienen zu flüstern: „Schau nach oben! Diese Herrlichkeit ist nur ein Schimmer des Lichts, das von dem Thron Gottes ausströmt. Lebe nicht nur für diese Erde. Blicke hinauf und schaue im Glauben die edlen Wohngebäude der himmlischen Heimat.“ Diese Szene erschien mir wie eine Botschaft, die Noah durch den Regenbogen der Verheißung vermittelt worden war. Sie befähigte mich, die Zusicherung Gottes über seine unermüdliche Fürsorge zu erfassen und voller Freude dem entgegenzusehen, dass das Paradies der Ruhe den treuen Arbeiter erwartet …

Als Gottes Kinder ist es unser Vorrecht, stets nach oben zum Himmel zu schauen und unser Glaubensauge auf Christus gerichtet zu halten. Wenn wir Ihn uns beständig vor Augen halten, wird der Sonnenschein Seiner Gegenwart die Kammern unseres Geistes durchfluten. Das Licht Christi in unserem Seelentempel verleiht uns Frieden. Die Seele ist dauerhaft auf Gott ausgerichtet. Alle Arten von Ratlosigkeit und Verwirrung sowie Sorgen und Ängste werden Jesus übergeben. Wenn wir fortfahren, unseren Blick auf Ihn gerichtet zu halten, wird sein Bild sich in unser Herz einprägen, und dies wird sich in unserem täglichen Leben offenbaren …

Meine lieben jungen Freunde, haltet euch Christus stets vor Augen. Nur auf diese Weise könnt ihr euer Auge einzig auf Gottes Ehre ausgerichtet halten. Jesus ist euer Licht und euer Leben, euer Friede und eure Zuversicht – und das für alle Zeit.

[Die Andacht stammt aus dem Buch The Faith I Live by von Ellen White, Tag 30. August]