„Hütet die Herde Gottes bei euch, indem ihr nicht gezwungen, sondern freiwillig Aufsicht übt, nicht nach schändlichem Gewinn strebend, sondern mit Hingabe.“  – 1. Petrus 5,2

Gottes Fürsorge für seine Erben hört nie auf. Er lässt nur solche Anfechtungen über sie kommen, die zu ihrem jetzigen und ewigen Wohlergehen notwendig sind. Er will seine Gemeinde reinigen, wie Christus seinerzeit den Tempel gereinigt hat. Alles, was er an Prüfungen und Anfechtungen über sein Volk kommen lässt, soll dazu dienen, dass es tiefere Frömmigkeit entwickelt. Auch soll es größere Kraft gewinnen, um den Sieg des Kreuzes weitertragen zu können.

Im Leben von Petrus gab es eine Zeit, in der er nicht bereit war, das Kreuz im Leben und Werk Christi zu akzeptieren. Als Jesus seine Jünger auf seine bevorstehenden Leiden und seinen Tod hinwies, rief Petrus aus: „Gott bewahre dich, Herr! Das widerfahre dir nur nicht!“ (Matthäus 16,22) Selbstmitleid, das ihn von der Teilnahme an Christi Leiden zurückschrecken ließ, hatte Petrus zu diesem Protest getrieben. Es war eine bittere Lehre für ihn, die er nur langsam lernte, dass der Weg von Jesus auf der Erde durch Demütigungen und einen Todeskampf führen sollte. Aber in der Hitze des Feuerofens würde er dies lernen. Nun, als sein Körper die Last der Jahre und des Wirkens spürte, schrieb er: „Ihr Lieben, lasst euch durch die Hitze nicht befremden, die euch widerfährt zu eurer Versuchung, als widerführe euch etwas Seltsames, sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt.“ (1. Petrus 4,12.13)

Die Gemeindeältesten wies der Apostel auf ihre Verantwortung als Unterhirten der Herde Christi hin, als er schrieb: „Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen ist; achtet auf sie, nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt; nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund; nicht als Herren über die Gemeinde, sondern als Vorbilder der Herde. So werdet ihr, wenn erscheinen wird der Erzhirte, die unvergängliche Krone der Herrlichkeit empfangen.“ (1. Petrus 5,2-4)

Alle, die zu Unterhirten berufen wurden, sollen über die Herde des Herrn mit großer Aufmerksamkeit und Sorgfalt wachen. Das soll aber keine diktatorische Wachsamkeit sein, sondern eine, die ermutigt, stärkt und aufbaut.  — Gute Nachricht für alle, 395f

Zum Nachdenken: Wie kann ich den Leitern in meinem Leben, die Gottes Herde hüten, den Rücken stärken?