„Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!“  – Matthäus 5,17

Jesus wurde auf dem Berg genau von Spionen beobachtet. Während Er die Prinzipien der Gerechtigkeit erläuterte, machte flüsternd das von den Pharisäern gestreute Gerücht die Runde, Seine Lehren widersprächen den Ordnungen, die Gott am Sinai aufgestellt hatte. Der Heiland sagte nichts, was den Glauben an die durch Mose gestiftete religiöse Ordnung hätte untergraben können. Jeder Strahl göttlichen Lichts, den Israels großer Führer seinem Volk mitteilte, kam ja von Christus. Viele wähnten im Stillen, Jesus sei gekommen, um das Gesetz abzuschaffen, doch mit unmissverständlichen Worten beschrieb Er Seine wahre Haltung gegenüber den göttlichen Statuten. „Ihr sollt nicht meinen“, sagte Er, „dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen.“ (Matthäus 5,17)

Es ist der Schöpfer der Menschen und der Gesetzgeber, der erklärt, es sei nicht Seine Absicht, diese Bestimmungen beiseitezuschieben. In der Natur untersteht vom Staubkörnchen im Sonnenschein bis zu den Welten im All alles einem Gesetz. Wie die Gesetzmäßigkeit der natürlichen Welt deren Ordnung und Harmonie garantiert, so ist auch die Übereinstimmung aller intelligenten Wesen mit den großen Prinzipien der Gerechtigkeit der Garant für das Wohl des Universums. Gottes Gesetz existierte schon vor der Erschaffung der Erde. Die Engel unterstehen diesem Gesetz. Will die Erde in Harmonie mit dem Himmel sein, muss auch der Mensch den göttlichen Anordnungen gehorchen. In Eden machte Christus den Menschen mit den Vorschriften des Gesetzes bekannt … Christi Mission auf der Erde bestand nicht darin, das Gesetz zunichte zu machen, sondern durch Seine Gnade den Menschen zum Gehorsam gegenüber den Geboten zurückzuführen.

Der geliebte Jünger, der Jesu Worten auf dem Berg zuhörte, schreibt viele Jahre später unter der Inspiration des Heiligen Geistes von der bleibenden Verbindlichkeit des Gesetzes. „Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit“, sagt er, und „jeder, der die Sünde tut, der tut auch die Gesetzlosigkeit“ (1. Johannes 3,4). Er stellt klar, dass das Gesetz, von dem er spricht, „ein altes Gebot“ ist, „das ihr von Anfang an hattet“ (2,7). Es existierte schon bei der Schöpfung und wurde auf dem Berg Sinai wiederholt. — Thoughts From the Mount of Blessings, 47f

Zum Nachdenken: Wie würdest du einem Ungläubigen zu erklären versuchen, dass das Wohlergehen des Universums von Gottes Gesetz abhängt?