Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus. Sprüche 4,23

Das Wichtigste an die erste Stelle

Wie ein Mensch „in seinem Herzen denkt, so ist er.“ (Sprüche 23,7) Die vielen Gedanken, die wir an einem einzigen Tag haben, sind wie die ungeschriebene geschichtliche Aufzeichnung dieses Tages; und diese Gedanken haben viel mit der Bildung unseres Charakters zu tun. Unsere Gedanken müssen streng überwacht werden; denn nur ein einziger unreiner Gedanke bewirkt eine starke Prägung der Seele. Ein böser Gedanke hinterlässt einen bösen Eindruck auf dem Gemüt. Wenn die Gedanken jedoch rein und heilig sind, verbessert sich der Mensch dadurch, dass er diese Gedanken hegt und pflegt. Durch sie wird der geistliche Herzschlag beschleunigt, und die Kraft für das Tun guter Werke wird verstärkt. Und so wie bei der Befeuchtung der Erde ein Tropfen Regen den Weg für einen weiteren Tropfen vorbereitet, so öffnet ein guter Gedanke den Weg für einen weiteren guten Gedanken.

Falsche Gewohnheiten des Denkens werden, wenn sie erst einmal angenommen worden sind, zu einer tyrannischen, despotischen Macht werden, die den Verstand und das Gemüt wie in einem stählernen Griff festhalten.

Man sollte nicht zulassen, dass die Gedanken über die Stränge schlagen und sich mit ausschweifender Fantasie befassen. Sie müssen gebändigt und gefangen genommen werden, damit sie dem Gehorsam gegenüber Christus unterworfen werden. Sorge dafür, dass die Gedanken auf heilige Dinge gerichtet sind. Durch die Gnade Christi werden sie dann rein und wahrhaftig sein. Wir brauchen ein beständiges Gespür für die veredelnde Macht reiner Gedanken. Die einzige Sicherheit für jedwede Seele ist das richtige Denken.

Unser Geist nimmt die Ebene der Dinge ein, mit denen sich unsere Gedanken beschäftigen, und wenn wir gedanklich bei irdischen Dingen verweilen, versäumen wir damit, das Gepräge der Dinge zu erhalten, die himmlisch sind. Wir würden einen großen Gewinn daraus ableiten, wenn wir umfassend über die Gnade, die Güte und die Liebe Gottes nachdenken. Aber wenn wir uns gedanklich stark mit den Dingen beschäftigen, die irdisch und zeitlich sind, dann erleiden wir große Verluste.

Auch wenn es in der Umgebung um uns herum eine verpestete, verdorbene Atmosphäre geben mag, sind wir nicht gezwungen, diesen Gifthauch einzuatmen, sondern wir dürfen uns mit der reinen, himmlischen Luft umgeben. Wenn wir unsere Seele durch aufrichtiges Beten innerlich erheben und uns in die Gegenwart Gottes begeben, können wir die Einfallstore verschließen, durch die unreine Fantasie und unheilige Gedanken eindringen. Diejenigen, deren Herzen offen sind für den Empfang des Segens von Gott und Seiner Unterstützung, werden in einer heiligeren als nur der irdischen Atmosphäre leben und sich in einem Zustand ständiger Gemeinschaft mit dem Himmel befinden.

[Die Andacht stammt aus dem Buch The Faith I Live by von Ellen White, Tag 04. August]