„Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn.“  – Galater 4,4

Israels Rebellion gegen Gottes Gesetz und Autorität war der Grund für seinen Untergang. Dass Gott dem Volk die Ehre erwiesen hatte, der Leitung Seines Sohnes unterstellt zu sein, vergrößerte dessen Sünde nur. Der Vorwurf der Juden, Christus würde das Gesetz Moses missachten, war völlig haltlos. Christus war ein Jude und hielt bis zu Seiner Todesstunde am Kreuz das für Juden verbindliche Gesetz. Als aber beim Tod Christi der Typus vom Antitypus abgelöst wurde, verlor die Darbringung von Tierblut jeden Wert. Sein eigenes Leben war das eine große Opfer, das Christus brachte. Alle bisherigen Opferungen hatten darauf hingewiesen, daher waren alle jüdischen Opferzeremonien fortan wertlos.

Seit dem Sündenfall war keine direkte Kommunikation zwischen Gott und Mensch mehr möglich gewesen, sondern nur durch Christus. Gott gab die gefallene Menschheit in einem besonderen Sinn in die Hand Seines Sohnes. Christus hat das Werk der Erlösung auf sich genommen. Sein Ziel ist, trotz der Übertretung der menschlichen Familie die Ehre von Gottes Gesetz uneingeschränkt zu verteidigen. Er wird alle Gehorsamen vom Fluch befreien, die das gnädige Angebot der auf so wunderbare Weise erwirkten Versöhnung annehmen. Durch Seinen Mittlerdienst wird Christus die Heiligkeit und Unveränderbarkeit des Gesetzes Seines Vaters vollständig rechtfertigen.

Adam und Eva hatten bei ihrer Erschaffung Kenntnis vom ursprünglichen Gesetz Gottes. Es war ihren Herzen aufgeprägt, und die Ansprüche des Gesetzes an sie waren ihnen bewusst. Als sie Gottes Gesetz brachen, ihren Zustand unschuldigen Glücks verloren und Sünder wurden, erhellte nicht ein einziger Hoffnungsschimmer die Zukunft des gefallenen Menschen. Gott hatte Mitleid mit ihnen, und Christus ersann zu ihrer Erlösung den Plan, die Schuld auf sich selbst zu nehmen. Der über die Erde und den Menschen ausgesprochene Fluch war von der Verheißung begleitet, durch Christus werde es Hoffnung und Vergebung für die Übertretung von Gottes Gesetz geben. Obwohl Trübsal und Finsternis wie ein Leichentuch über der Zukunft lagen, durchbrach das Versprechen des Erlösers die Dunkelheit wie ein Hoffnungsstern. Das Evangelium wurde Adam zuerst durch Christus verkündet. Adam und Eva fühlten echtes Leid und Reue für ihre Schuld. Sie glaubten der kostbaren Verheißung Gottes und wurden vor dem völligen Ruin bewahrt. — Review and Herald, 29. April 1875

Zum Nachdenken: Wie würde ich mich an Adams Stelle fühlen, wenn ich wüsste, dass Gott einen Weg zur Rettung der Welt gefunden hat, die meine Sünde so furchtbar verwundet hat?