„Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse.“  – Johannes 3,19

Jesus gab den Siebzig dieselbe Anweisung mit auf den Weg wie damals den Zwölfen: Sie sollten sich nicht aufdrängen, wo sie nicht willkommen waren. „Wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen“, sagte Er, „da geht auf ihre Gassen hinaus und sprecht: Auch den Staub, der sich aus eurer Stadt an uns gehängt hat, streifen wir ab gegen euch; doch sollt ihr wissen, dass das Reich Gottes nahe zu euch herbeigekommen ist!“ (Lukas 10,10.11) Ihr Motiv sollte aber nicht sein, dass sie Ablehnung persönlich nahmen oder sich in ihrer Würde verletzt fühlten. Vielmehr sollten sie deutlich machen, wie schwer es wiegt, die Botschaft des Herrn oder Seine Boten zurückzuweisen. Wer Seine Diener ablehnt, lehnt Christus selbst ab …

Die reichsten Segnungen des Himmels waren jenen geschäftigen Städten am See Genezareth unbegrenzt angeboten worden. Tag für Tag war der Lebensfürst unter ihnen ein und aus gegangen. Propheten und Könige hatten sich danach gesehnt, die Herrlichkeit Gottes zu sehen, deren Strahlen auf die Menge gefallen waren. Dicht gedrängt waren die Menschen Jesu Schritten gefolgt. Aber die Annahme der himmlischen Gabe verweigerten sie.

Die Rabbis hatten das Volk vor der neuartigen Theologie dieses jungen Lehrers gewarnt, weil Seine Ansichten und Seine Lebensweise den Traditionen der Vorväter widersprachen. Dabei hatten sie sich betont besonnen und umsichtig gegeben. Statt Gottes Wort selbst zu durchforschen, verließen sich die Leute auf das Urteil der Priester und Pharisäer. Sie gaben nicht Gott die Ehre, sondern den Priestern und Obersten. Sie verwarfen die Wahrheit, um an ihren Überlieferungen festhalten zu können. Viele waren von Christus beeindruckt und beinahe überzeugt worden, doch sie handelten nicht ihrer Überzeugung entsprechend und stellten sich nicht hinter Ihn. Satan wirkte so lange mit Seinen Versuchungen auf sie ein, bis ihnen das Licht wie Dunkelheit vorkam. So wiesen viele die Wahrheit von sich, die ihr Lebensretter hätte sein können.

Der treue Zeuge sagt: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an.“ (Offenbarung 3,20) Jede Warnung und Ermahnung, jedes Flehen im Wort Gottes oder durch Seine Boten ist ein Klopfen an die Tür des Herzens. Es ist die Stimme Jesu. Er bittet um Einlass … Die Eindrücke des Heiligen Geistes, die heute unbeachtet bleiben, werden morgen nicht mehr so stark sein. — Desire of Ages, 489f

Zum Nachdenken: 2. Mose 34,7 erinnert uns daran, dass wir einen gnädigen Gott haben, der Sünde dennoch nicht übersieht. Wie kann Gott jemanden auf Seine Seite ziehen, dessen Leben von Gewohnheitssünden geprägt ist?