Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums.      Jeremia 9,22

Gottes Wort erforschen

Gott ist die Quelle aller Weisheit. Er ist unendlich weise und gerecht und voller Güte und Liebe. [Abgesehen von Christus] sind selbst die weisesten Menschen, die je gelebt haben, nicht in der Lage, Gott wirklich zu verstehen und zu ergründen. Sie mögen behaupten, weise zu sein. Es mag sein, dass sie sich ihrer Errungenschaften, Fertigkeiten und Kenntnisse rühmen. Jedoch ist bloße intellektuelle Kenntnis, abgesehen von den großen Wahrheiten, die in Christus ihren Mittelpunkt haben, nichts anderes als wie ein Nichts …

Wenn Männer und Frauen einen Augenblick lang über die Reichweite der „endlichen“, also irdischen eingegrenzten Sicht hinausschauen könnten, wenn sie einen kurzen Blick auf Gott, den Ewigen erhaschen könnten, würde jeder Mund bezüglich seiner angeberischen Prahlerei gestoppt werden. Die Menschen, die in diesem kleinen Atom einer Welt leben, werden als „endlich“ bezeichnet. Gott besitzt eine unzählige Summe von Welten, die Seinen Geboten gegenüber gehorsam sind und mit einer Bezugnahme auf Seine Herrlichkeit geführt werden. Wenn die Menschen bezüglich wissensmäßiger Forschung so weit gegangen sind, wie es ihre eingeschränkten Kräfte erlauben, gibt es jenseits dessen, was sie begreifen können, immer noch eine Unendlichkeit von weiteren nicht verstandenen Dingen.

Bevor Menschen wahrhaft weise sein können, müssen sie einsehen, dass es bezüglich dessen diese Abhängigkeit von Gott für sie gibt, und sie müssen mit Seiner Weisheit erfüllt werden. Gott ist die Quelle geistlicher Stärke und genauso auch die Quelle intellektueller Stärke. Die bedeutsamsten Menschen, die das erreicht haben, was die Welt als wundervolle Stärke und Höhepunkte im Wissensumfang betrachtet, sollen nicht verglichen werden mit dem sehr geliebten Johannes oder dem großen Apostel Paulus. Es ist so, dass erst wenn die intellektuelle Stärke und die untadelige sittliche Kraft miteinander verbunden werden, dass das höchste Niveau des Menschseins erreicht ist. Diejenigen, die das in dieser Weise für sich umsetzen, wird Gott akzeptieren als Mitarbeiter mit Ihm zusammen bei der Unterrichtung von Denkweisen und der Schulung von Verstandeskräften.

Das eigene Ego wirklich zu durchschauen ist eine großartige Erkenntnis. Die Lehrer, die sich in richtiger Weise selbst einschätzen, werden ihren Verstand von Gott gestalten, erziehen und maßregeln lassen. Und sie werden anerkennen, was die Quelle ihrer Kraft ist. Denn „was besitzt du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, als ob du es nicht empfangen hättest?“ (1. Korinther 4,7) Die Kenntnis des eigenen Ichs führt zu Demut und Gottvertrauen, aber diese Selbsterkenntnis ersetzt nicht das Bemühen um eine Verbesserung des eigenen Ichs. Diejenigen, denen ihre eigenen Unzulänglichkeiten bewusst werden, werden keine Mühen scheuen, um das höchstmögliche Niveau an körperlicher, geistiger und moralischer Vortrefflichkeit zu erreichen, selbst wenn diese Mühen schmerzhaft sind.

[Die Andacht stammt aus dem Buch To Be Like Jesus von Ellen White, Tag 05. April]