„Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.“

– Jeremia 29,11

Die Obersten in Jerusalem hatten Spione ausgesandt, die irgendeinen Vorwand finden sollten, um Christus töten zu können. Jesus reagierte darauf mit einem Liebesbeweis für die Menschen, mit Seiner Achtung vor dem Gesetz und mit Seiner Macht, von Sünde und Tod zu befreien. Deshalb bezog er das Psalmwort auf sie: „Sie erweisen mir Böses für Gutes und Hass für Liebe.“ (Psalm 109,5) Derselbe, der auf dem Berg der Seligpreisungen die Weisung erteilt hatte: „Liebt eure Feinde“ (Matthäus 5,44), befolgte nun selbst auf beispielhafte Weise durch Sein Handeln den Grundsatz: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Schmähung mit Schmähung, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr wisst, dass ihr dazu berufen seid, Segen zu erben.“ (1. Petrus 3,9)

Dieselben Priester, die den Aussätzigen verbannt hatten, bestätigten nun seine Heilung. Dieses Urteil, das öffentlich bekanntgemacht und auch in ein Register eingetragen wurde, war ein schlagender Beweis für Christus. Der Geheilte, der durch die persönliche Bestätigung der Priester nun restlos gesund war und wieder in die Gesellschaft Israels aufgenommen wurde, war ein lebendiger Zeuge für seinen Wohltäter. Mit großer Freude brachte er sein Opfer und pries den Namen von Jesus. Die Priester waren von der göttlichen Macht des Erlösers überzeugt. Sie hatten Gelegenheit, die Wahrheit zu erkennen. Das Licht wäre für sie ein Gewinn gewesen. Verachteten sie dieses Licht, würde es von ihnen weichen und nie wieder zurückkehren. Viele wiesen es ab, und dennoch war es nicht vergeblich gegeben worden! Viele Herzen wurden bewegt, wenn auch im Verborgenen. Während des Erdenlebens von Christus schien es, als würde Sein Einsatz bei den Priestern und Schriftgelehrten nur auf wenig Gegenliebe stoßen. Doch nach Seiner Himmelfahrt wurde „eine große Zahl von Priestern dem Glauben gehorsam“ (Apostelgeschichte 6,7).

Das Wirken von Christus, wie es in der Reinigung des Aussätzigen von seiner schrecklichen Krankheit sichtbar wurde, gleicht Seinem Wirken bei der Reinigung des Menschen von der Sünde. Der Mann, der zu Jesus kam, war „voller Aussatz“ (Lukas 5,12), dessen tödliches Gift seinen ganzen Körper durchdrang. Die Jünger wollten ihren Meister davon abhalten, den Mann anzufassen, denn wer einen Aussätzigen berührte, wurde selbst unrein. Aber Jesus wurde nicht verunreinigt, als er Seine Hand auf den Aussätzigen legte. Seine Berührung verlieh lebenspendende Kraft, und der Kranke wurde vom Aussatz geheilt. So ist es auch mit dem Aussatz der Sünde, der tief im Menschen verwurzelt ist und zum Tod führt. Er kann unmöglich durch menschliche Kraft gereinigt werden.  — Der Sieg der Liebe, 245f

Zum Nachdenken: Welcher Trost ist es, dass Jesus mir trotz aller Sünden noch immer Seine heilende, reinigende Berührung anbietet? Habe ich sie erfahren?