„Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.“

— Matthäus 22,14

Als der Hausherr zum Markt ging und dort Männer ohne Arbeit vorfand, fragte er: „Warum steht ihr hier den ganzen Tag untätig?“ Die Antwort war: „Weil uns niemand eingestellt hat.“ Keiner der später Angesprochenen war am Morgen da gewesen. Sie hatten den Ruf nicht abgelehnt. Wer sich verweigert und es anschließend bereut, trifft eine gute Entscheidung, doch es ist ein Risiko, nicht schon das erste Angebot der Gnade anzunehmen. …

Der Herr verlangt, dass in Seinem Dienst nur heiliges Feuer eingesetzt wird. Wir sollen die Botschaft des göttlichen Hausherrn zu unseren Mitmenschen tragen. Das wird Herzen beeindrucken. Die Männer und Frauen, die an einer Stelle in Gottes Weinberg tätig sind, müssen ihr Inneres genau erforschen. Neigen sie dazu, sich in den Vordergrund zu rücken und andere herabzusetzen, brauchen sie eine Herzensänderung. Sie dürfen nicht meinen, sie könnten ihre Arbeit und die anderer bewerten. Wir brauchen eine Haltung der Liebe und echten Abhängigkeit von Gott. Wenn wir Ihm, der die Wahrheit ist, bedingungslos vertrauen, werden wir erkennen, dass es für Sorgen und Ängste keinerlei Grund gibt.

Jede Arbeit soll für Christus getan werden. Oft sind es weltliche Aufgaben, die für Gott zu erledigen sind. Ein Ungläubiger würde sie mechanisch abarbeiten, weil er dafür bezahlt wird. Er weiß nichts von der Freude, mit dem Meisterarbeiter zusammenzuwirken. Die Arbeit von Menschen, die sich selbst dienen, hat nichts Geistliches. Es sind gewöhnliche Motive, gewöhnliche Ziele, gewöhnliche Anreize – der Wunsch, als clever zu gelten oder über andere zu bestimmen. Auf diesem Weg erhält man vielleicht die Anerkennung von Menschen, aber nicht von Gott. Wer wirklich mit Christus vereint ist, arbeitet nicht für sein Gehalt. Gottes Mitarbeiter wollen sich nicht selbst darstellen.

Viele werden überrascht sein, welche Entscheidungen am großen letzten Tag getroffen werden. Menschliche Einschätzung wird dann keine Rolle spielen. Christus kann und wird jeden Fall entscheiden, denn das ganze Gericht ist Ihm vom Vater übergeben worden. Er wird jeden Dienst nach Kriterien bewerten, die für Menschen nicht sichtbar sind. Sein allgegenwärtiges Auge sieht die geheimsten Dinge. Wenn der Richter aller Menschen alle Fälle untersucht, werden viele, die menschliches Ermessen auf die vordersten Ränge gesetzt hat, sich auf dem letzten Platz wiederfinden, und diejenigen, die von Männern und Frauen ganz nach hinten geschoben worden sind, werden in die ersten Reihen gerufen werden. — Review and Herald, 31. Juli 1900

Zum Nachdenken: Wann habe ich zum letzten Mal die Zustimmung des Himmels für einen selbstlosen Dienst gehört?

(Quelle: Ellen G. White, Jesus: Name Above All Names, Andachtsbuch 2021)