„Die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.“  – Jesaja 53,5

Die bösen Taten aller Menschen wurden auf Christus als ihren Stellvertreter und Bürgen gelegt. Er wurde zu den Übertretern gezählt, um sie vom Fluch des Gesetzes zu erlösen. Die Schuld von Adams Nachkommen aller Zeiten lastete auf Seinem Herzen. Gottes Zorn und Sein spürbares, schreckliches Missfallen gegen die Sünde erfüllten den Sohn mit Entsetzen. Dass der Vater dem Heiland in dieser Stunde größter Seelenangst Sein göttliches Angesicht entzog, durchbohrte Sein Herz mit einem Schmerz, den Menschen niemals ganz verstehen können. Jede Qual, die Gottes Sohn am Kreuz erduldete – das von Seinem Kopf, Händen und Füßen rinnende Blut; die körperliche Tortur durch krampfartige Schmerzanfälle; und das namenlose innere Leid, als der Vater Sein Gesicht vor Ihm verbarg –, spricht zum Menschen: Aus Liebe zu dir ist der Sohn Gottes bereit, diese gemeinen Verbrechen auf sich zu nehmen! Für dich vernichtet Er das Totenreich und stößt das Tor zum Paradies und ewigen Leben auf! Er, der durch Sein Wort die wütenden Wellen stillte und über die schaumgekrönten Wogen schritt, der Teufel zum Zittern brachte und mit einer Berührung Krankheiten in die Flucht schlug, der die Toten auferweckte und den Blinden die Augen öffnete, bringt sich am Kreuz selbst als das letztgültige Opfer für die Menschen dar …

Satan bestürmte das Herz Jesu mit heftigen Versuchungen. Die Ihm so verhasste Sünde wurde auf Ihn getürmt, bis Er unter ihrem Gewicht stöhnte. Kein Wunder, dass Seine menschliche Natur in dieser furchtbaren Stunde zitterte! Mit Erstaunen beobachteten Engel die verzweifelten Seelenqualen von Gottes Sohn, die so immens waren, dass Er den körperlichen Schmerz kaum spürte …

Die unbelebte Natur zeigte Mitgefühl für ihren entehrten und sterbenden Schöpfer. Die Sonne wollte die schreckliche Szene nicht mit ansehen. Eben noch hatten ihre vollen, hellen Mittagsstrahlen die Erde erleuchtet, da war sie auf einmal wie ausgelöscht … Die dichte Dunkelheit war ein Abbild des Horrors und der Seelentortur, die den Sohn Gottes überfluteten und die Er bereits im Garten Gethsemane gefühlt hatte, als Blutstropfen aus seinen Poren gepresst wurden. Wäre nicht ein Engel aus den Himmelshöfen gesandt worden, um den göttlichen Leidenden zu beleben, damit Er den blutigen Pfad nach Golgatha gehen konnte, wäre Er schon dort gestorben. — Spirit of Prophecy, 3:162-4

Zum Nachdenken: Was muss Jesus noch erleiden, bevor ich gewillt bin, mich Ihm zu übergeben?