„Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen; und es wurde ihm eine Krone gegeben, und er zog aus als ein Sieger und um zu siegen.“  – Offenbarung 6,2

Für Christus war die Zeit gekommen, zum Thron Seines Vaters aufzufahren. Als göttlicher Eroberer sollte Er mit Seinen Siegestrophäen an die himmlischen Höfe zurückkehren. Vor Seinem Tod hatte Er Seinem Vater gesagt: „Ich habe das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue.“ (Johannes 17,4) Nach Seiner Auferstehung verweilte Er noch eine Zeit lang auf der Erde, damit Seine Jünger sich an Seinen verherrlichten Körper gewöhnen konnten. Nun war Er bereit, Abschied zu nehmen …

Für Seine Himmelfahrt wählte Jesus den Ort aus, der während Seiner Zeit unter den Menschen so oft durch Seine Gegenwart geheiligt worden war. Nicht der Berg Zion, wo die Stadt Davids lag, noch Morija, der Tempelberg, sollten diese Ehre erfahren. Dort war Christus verspottet und verworfen worden. Dort waren die Wogen des Erbarmens, die jedes Mal in einer noch mächtigeren Liebesflut zurückgekehrt waren, an den Felsen verhärteter Herzen abgeprallt. Von dort hatte Jesus sich müde und schweren Herzens aufgemacht, um auf dem Ölberg Ruhe zu finden … Von diesem Berg wollte Er zum Himmel aufsteigen. Auf diesem Gipfel werden Seine Füße auch ruhen, wenn Er wiederkommt. Nicht als Mann der Schmerzen, sondern als prächtiger, triumphierender König wird Er dann auf dem Ölberg stehen, während hebräische Hallelujas sich mit heidnischen Hosiannas vermischen und die gewaltige Schar der Erlösten den Ruf anstimmt: „Krönt Ihn zum Herrn aller!“

Am Fuß des Ölbergs angekommen, ging Jesus den Weg über den Gipfel bis in die Umgebung von Bethanien. Dort hielt Er und sammelte Seine Jünger um sich. Sein Angesicht schien hell zu strahlen, als Er sie liebevoll anschaute. Er machte ihnen keine Vorwürfe wegen ihrer Mängel und Fehler. Nein, die letzten Worte aus dem Mund ihres Herrn waren voll tiefer Zärtlichkeit für sie. Mit segnend ausgebreiteten Händen, als wolle Er sie Seiner schützenden Fürsorge versichern, stieg Er langsam aus ihrer Mitte auf, von einer Macht himmelwärts gezogen, die stärker war als jede irdische Anziehung …

Während die Jünger noch nach oben blickten, wurden sie von Stimmen angesprochen, die wie schönste Musik klangen … „Männer von Galiläa, was steht ihr und seht hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird so kommen, wie ihr ihn habt hingehen sehen in den Himmel.“ (Apostelgeschichte 1,11) — Desire of Ages, 829-32

Zum Nachdenken: Hat Jesus mich schon einmal als Sieger an einen früheren Leidensort zurückgeführt?