„Um deines Namens willen, o HERR, vergib meine Schuld; denn sie ist groß!“  – Psalm 25,11

Während seines Aufenthalts in Korinth nahm sich Paulus auch Zeit, sich auf neue, größere Aufgabenfelder einzustellen. Er beschäftigte sich vor allem mit einer Reise nach Rom. Besonders wünschte er sich mitzuerleben, dass der christliche Glaube im bedeutendsten Zentrum der damals bekannten Welt fest etabliert wurde. In Rom war bereits eine Gemeinde gegründet worden, und dem Apostel ging es darum, die dortigen Gläubigen zur Mitarbeit an dem Werk zu gewinnen, das in Italien und in anderen Ländern getan werden sollte. Um sein Wirken unter diesen Glaubensgeschwistern vorzubereiten, von denen viele für ihn noch fremd waren, sandte er ihnen einen Brief. Darin kündigte er seine Absicht an, Rom zu besuchen, und gab zugleich seiner Hoffnung Ausdruck, das Banner des Kreuzes auch in Spanien aufzurichten.

In seinem Brief an die Christen in Rom erläuterte Paulus die großartigen Grundsätze des Evangeliums. Er bezog deutlich Position in Fragen, die sowohl die judenchristlichen als auch die heidenchristlichen Gemeinden bewegten. Auch zeigte er, dass die Hoffnungen und Verheißungen, die einst besonders den Juden gegolten hatten, nun auch den Heiden angeboten wurden.

Sehr deutlich und nachdrücklich stellte der Apostel die Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben an Christus dar. Er hoffte, auch anderen Gemeinden durch die Unterweisungen, die er an die Christen nach Rom gesandt hatte, helfen zu können. Wie wenig konnte er jedoch die weitreichende Wirkung seiner Worte voraussehen! Seit damals und durch alle Zeitalter hindurch hat die großartige Wahrheit von der Rechtfertigung durch den Glauben wie ein starkes Leuchtfeuer reuige Sünder auf den Weg des Lebens hingewiesen. Dieses Licht hat die Finsternis vertrieben, von der Martin Luther in seinem Denken umgeben war. Es hat ihm die Macht des Blutes Christi offenbart, den Menschen von der Sünde zu reinigen. Dasselbe Licht hat schon Tausende sündenbeladener Menschen zur wahren Quelle von Vergebung und Frieden geführt.  — Gute Nachricht für alle, 276f

Zum Nachdenken: Hat die Wahrheit der Rechtfertigung durch den Glauben an Jesus meinem Leben Frieden gebracht?