„Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte.“  – Lukas 6,13

Seine ersten Schüler wählte Jesus aus den Reihen des einfachen Volkes. Die Fischer aus Galiläa waren bescheidene, ungebildete Männer, die nicht das Wissen und die Gebräuche der Rabbis erlernt, sondern die strenge Schule harter Arbeit und Disziplin durchlaufen hatten. Sie besaßen natürliche Talente und waren lernwillig, sodass der Heiland sie für Sein Werk ausbilden und formen konnte. Nicht wenige unter den einfachen Leuten kommen geduldig ihren täglichen Mühen und Pflichten nach, ohne zu ahnen, dass in ihnen Fähigkeiten schlummern, deren Einsatz sie unter die weltgrößten Führer bringen würde. Solche Männer waren es, die der Heiland zu Seinen Mitarbeitern machte und ihnen das Privileg einer dreijährigen Schulung durch den größten Pädagogen, den die Welt je gesehen hat, gewährte.

Die ersten Jünger und zukünftigen Lehrer der Welt waren auffallend unterschiedlich und besaßen sehr gegensätzliche Persönlichkeiten. Da war der Zöllner Levi Matthäus, der aus seinem Geschäftsleben im Dienste Roms herausgerufen wurde; der Zelot Simon, ein kompromissloser Feind römischer Autorität; der impulsive, selbstbewusste, warmherzige Petrus mit seinem Bruder Andreas; der Judäer Judas, kultiviert, begabt und kleinherzig; Philippus und Thomas, treu und ernsthaft, aber langsam im Glauben; Jakobus der Kleine und Judas, die weniger bekannt waren als ihre Brüder und dennoch energische Männer mit ebenso deutlichen Schwächen wie Stärken; Nathanael, ehrlich und vertrauensvoll wie ein Kind; sowie die ehrgeizigen und liebevollen Söhne des Zebedäus.

Um ihre Berufung und Mission erfüllen zu können, mussten diese in Veranlagung, Bildung und Lebensstil so unterschiedlichen Jünger im Empfinden, Denken und Handeln zu einer Einheit verschmelzen. Diese Einheit war Christi Ziel, und dazu bemühte Er sich, sie in die Einheit mit sich selbst zu führen. Sein großes Anliegen für sie kommt in dem Gebet zu Seinem Vater zum Ausdruck: „… damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien … damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.“ (Johannes 17,21.23) — Education, 85f

Zum Nachdenken: Achte ich die unterschiedlichen Talente meiner Mitstreiter für Christus? Wie kann ich heute jemanden in seiner Begabung stärken?