„Denn es war dem angemessen, um dessentwillen alles ist und durch den alles ist, da er viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihres Heils durch Leiden zu vollenden.“  – Hebräer 2,10

Wer kann die Liebe erfassen, die sich hier beweist? Fassungslos und betroffen beobachteten die Engelscharen, wie Er, der die Majestät des Himmels gewesen war und die Krone der Herrlichkeit getragen hatte, nun eine Krone aus Dornen trug, als blutendes Opfer der Wut eines aufgebrachten Mobs ausgesetzt, der durch Satans Zorn bis zum geisteskranken Wahn angestachelt wurde. Wie geduldig der Heiland alles erlitt! Auf Seinem Kopf ist die Dornenkrone. Sein Lebensblut fließt aus jeder aufgerissenen Ader. Und das alles als Folge der Sünde! Eines nur hatte Christus dazu bringen können, Seine Ehre und Majestät im Himmel aufzugeben und auf eine sündige Welt zu kommen, um von denen ignoriert, verachtet und abgewiesen zu werden, zu deren Rettung Er gekommen war, und schließlich am Kreuz zu leiden – ewige Erlöserliebe, die für immer ein Geheimnis bleiben wird.

Wundert euch, ihr Himmel, und staune, o Erde! Seht den Bedränger und den Bedrängten! Eine große Menschenmenge umringt den Heiland der Welt. Spott und höhnische Worte mischen sich mit derben, gotteslästerlichen Flüchen. Gestalten ohne jedes Mitgefühl machen Bemerkungen über Seine Geburt in Armut und Sein bescheidenes Leben. Die führenden Priester und Ältesten machen sich lustig über Seinen Anspruch, Gottes Sohn zu sein. Vulgäre Scherze und beleidigende Witze wandern von Mund zu Mund. Satan übt die uneingeschränkte Herrschaft über seine Diener aus. Seine Strategie war sehr erfolgreich: Er trieb die Oberpriester und Ältesten in den religiösen Fanatismus. Damit wurden sie von demselben satanischen Geist angetrieben wie die schlimmsten und gewissenlosesten Verbrecher. Im Empfinden der Menschen war eine Harmonie des Bösen entstanden, die von den scheinheiligen Priestern und Ältesten bis zu den Verkommensten der Gesellschaft reichte. Christus, der teure Sohn Gottes, wurde herausgeführt und das Kreuz auf Seine Schultern gelegt. Bei jedem Schritt tropfte Blut aus Seinen Wunden …

Jesus reagierte auf alles das nicht mit einem Wort. Als die Nägel durch Seine Hände geschlagen wurden und die Qual Schweißtropfen aus Seinen Poren trieb, kam von den blassen, zitternden Lippen des unschuldig Leidenden ein Gebet vergebender Liebe für Seine Mörder: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lukas 23,34) — Testimonies for the Church, 2:207-9

Zum Nachdenken: Wenn Jesus so viel für mich erlitten hat, weshalb fällt es mir dann so schwer, für Ihn zu leiden?