„Ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre.“  – Lukas 22,32

Wer kann einschätzen, was die Gebete des Erlösers der Welt alles bewirken? Wenn Christus den Lohn für die Mühsal Seiner Seele sehen und gesättigt sein wird, dann erst wird deutlich werden, welchen Wert Seine ernsten Gebete zu der Zeit hatten, als Seine Gottheit in Menschheit gehüllt war.

Jesus flehte nicht nur für einen, sondern alle Seine Jünger: „Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast.“ (Johannes 17,24) Sein Auge durchdrang den dunklen Schleier der Zukunft und las die Lebensgeschichte von jedem Sohn und jeder Tochter Adams. Er fühlte die Last und das Leid jeder sturmumtobten Seele. Sein inniges Gebet für die lebenden Jünger galt nicht weniger allen Nachfolgern bis ans Ende der Zeit. „Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden.“ (V. 20) Ja, Christi Gebet umfasst auch uns! Der Gedanke, dass wir einen großen Fürsprecher im Himmel haben, der unsere Anliegen vor Gott bringt, soll uns trösten. „Wenn jemand sündigt – wir haben einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten.“ (1. Johannes 2,1) Gerade in Momenten größter Not, wenn Entmutigung uns überwältigen will, sieht Jesu mit wachsamem Blick, dass wir Seine Hilfe brauchen. Des Menschen Verlegenheit ist Gottes Gelegenheit. Wenn menschlich nichts mehr geht, kommt Jesus uns zu Hilfe, vertreibt mit Seiner Gegenwart die Finsternis und lichtet die trüben Wolken.

In ihrem kleinen Boot auf dem See Genezareth taten die Jünger ihr Äußerstes, trotz Sturm und Dunkelheit ans Ufer zu gelangen. Doch alle Mühe war vergeblich. Als die Verzweiflung sie packte, sahen sie Jesus auf den von Gischt bedeckten Wogen laufen. Anfangs erkannten sie Ihn nicht einmal und wurden noch panischer, bis sie die Worte hörten: „Ich bin es. Fürchtet euch nicht!“ Seine Stimme verbannte alle Ängste und weckte Hoffnung und Freude in ihnen. Wie gerne ließen die armen, müden Jünger nun jede Anstrengung sein und vertrauten völlig ihrem Meister!

Diese markante Begebenheit veranschaulicht die Erfahrung jedes Nachfolgers Christi. Wie oft ziehen wir an den Rudern, als wäre unsere eigene Kraft und Weisheit ausreichend, nur um festzustellen, dass wir nicht vorwärtskommen! Erschöpft und mit zitternden Händen übergeben wir uns dann Jesus und bekennen, dass wir der Herausforderung nicht gewachsen sind. Unser Heiland ist voller Mitgefühl für unsere Schwachheit. Geht Er auf unser gläubiges Bitten hin die Sache an, wie leicht bringt Er dann zustande, was uns so schwierig vorkam! — Testimonies for the Church, 4:529f

Zum Nachdenken: Für welches deiner Anliegen soll Jesus heute beten?