„Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten.“  – Johannes 4,14

Wer versucht, seinen Durst an den Quellen dieser Welt zu stillen, wird immer wieder durstig werden. Überall sind die Menschen unzufrieden. Sie sehnen sich nach etwas, um das Verlangen ihrer Seele zu stillen. Nur einer kann diesen Wunsch erfüllen: Jesus Christus, der „Ersehnte aller Nationen“ (Haggai 2,7). Die göttliche Gnade, die nur Er allein gewähren kann, ist wie lebendiges Wasser, das den Menschen innerlich reinigt, erfrischt und belebt.

Jesus vermittelte dadurch nicht den Gedanken, dass ein einziger Schluck vom Lebenswasser ausreicht. Wer von der Liebe von Christus kostet, verlangt stets nach mehr, ohne nach etwas anderem zu suchen. Reichtum, Ruhm und Vergnügen dieser Welt ziehen ihn nicht mehr an. Der ständige Ruf seines Herzens lautet: Mehr von Dir! Und Er, der dem Menschen die Not offenbart, wartet darauf, dessen Hunger und Durst zu stillen, denn menschliche Mittel und Wege vermögen dies nicht. Brunnen können leer geschöpft werden, Teiche können austrocknen, aber unser Erlöser ist eine unversiegbare Quelle. Wir können trinken und immer wieder schöpfen und finden beständig frisches Wasser. Wer in Christus wohnt, hat die Quelle des Segens in sich, eine „nie versiegende Quelle, die unaufhörlich bis ins ewige Leben fließt“ (Johannes 4,14). Aus dieser Quelle kann er so viel Kraft und Gnade schöpfen, wie er braucht.

Als Jesus vom lebendigen Wasser sprach, sah ihn die Frau aufmerksam und verwundert an. Er hatte in ihr ein Interesse und ein Verlangen nach jener Gabe geweckt, von der Er sprach. Sie verstand, dass Er nicht das Wasser des Jakobsbrunnens meinte, denn davon trank sie täglich und wurde doch immer wieder durstig. „Herr“, sagte sie zu Ihm, „gib mir dieses Wasser, damit ich nicht dürste und nicht hierherkommen muss, um zu schöpfen!“ (Johannes 4,15) …

Als die Frau mit Jesus redete, wurde sie von Seinen Worten beeindruckt. Nie zuvor hatte sie solche Gedanken gehört, weder bei den Priestern ihres Volkes noch bei den Juden. Nachdem Jesus ihr vergangenes Leben vor ihr ausgebreitet hatte, wurde sie sich ihrer großen Not bewusst. Sie spürte einen großen Durst, den das Wasser des Brunnens von Sychar niemals stillen konnte. Nichts von dem, was ihr bislang begegnet war, weckte ein so tiefes Verlangen nach Höherem in ihr … Sie fragte sich, ob dieser Mann nicht der lang ersehnte Messias sein könnte. Sie sagte zu Ihm: „Ich weiß, dass der Messias kommt, welcher Christus genannt wird; wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. Jesus spricht zu ihr: Ich bin’s, der mit dir redet!“ (Johannes 4,25.26)  — Der Sieg der Liebe, 167.170

Zum Nachdenken: Versuche ich manchmal, meinen Durst aus geborstenen Zisternen zu löschen?