„Das ist der Erbe! Kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbgut in Besitz nehmen!“ – Matthäus 21,38

Im Gleichnis vom Weinberg hielt Jesus den Juden ihren wahren Zustand vor Augen. Der Hausherr repräsentierte Gott, der Weinberg die jüdische Nation, eingezäunt vom göttlichen Gesetz, das ihren Status als separates und einzigartiges Volk unter allen anderen Nationen der Erde bewahren sollte. Der auf dem Weinberg errichtete Turm war ein Symbol für den Tempel …

Wie der Herr des Weinbergs von seinen Gärtnern einen angemessenen Teil des Ertrags erwartete, so erwartete Gott von den Juden ein Leben, das den ihnen gewährten, heiligen Vorrechten entsprach. Aber wie die Knechte, die im Namen ihres Meisters Frucht verlangten, von den untreuen Weingärtnern getötet wurden, hatten auch die Juden die Propheten umgebracht, die ihnen Gottes Botschaften ausgerichtet hatten. Doch nicht nur sie wurden verworfen: Als der Besitzer seinen einzigen Sohn und designierten Erben zum Weinberg schickte, wollten die stolzen Juden, die untreuen Diener, den Weinberg samt seiner Ehre und seinem Profit für sich selbst sichern und sagten: „Das ist der Erbe! Kommt, lasst uns ihn töten!“ (Matthäus 21,38) So deckte Jesus mit Seinem Gleichnis die finsteren Pläne der Juden gegen sich auf.

Nachdem sie mit ihrer Verdammung der gottlosen Weingärtner sich selbst das Urteil gesprochen hatten, sah Jesus sie mitleidig an und fuhr fort: „Habt ihr noch nie in den Schriften gelesen: ‚Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen, und es ist wunderbar in unseren Augen‘? Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das dessen Früchte bringt. Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschmettert werden; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen.“ (V. 42-44)

Die Juden hatten, wenn sie die Leute in der Synagoge lehrten, die Worte dieser Prophezeiung oft wiederholt und auf den kommenden Messias angewandt. Doch Jesus verknüpfte den so unbarmherzig erschlagenen Erben mit dem Stein, den die Bauleute verwarfen, der aber schließlich für das ganze Gebäude zum Grundstein wurde. Christus selbst war der Urheber der jüdischen Ordnung, das Fundament des kostbaren Tempels und der Antitypus, auf den alle Opferhandlungen hinwiesen. — Spirit of Prophecy, 3:34f

Zum Nachdenken: Könnte es so weit kommen, dass ich eines Tages wie die Pharisäer den Sohn Gottes verwerfe?