„Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!“  – Johannes 1,46

Auf demütige Weise begann Christus Seine gewaltige Mission, die gefallene Menschheit aufzurichten. Er überging die Städte und renommierten akademischen Zentren und ließ sich in dem bescheidenen, unbekannten Dorf Nazareth nieder. An diesem Ort, dem man nachsagte, aus ihm könne nichts Gutes kommen, verbrachte der Erlöser der Welt den größten Teil Seines Lebens und arbeitete in dem Handwerk eines Zimmermanns. Seine Familie war arm und konnte keine besondere Bildung, Position oder Wohlstand vorweisen. Er ging den Weg der Armen, Benachteiligten und Leidenden auf der Erde und erfuhr den Kummer und die Sorgen derer, denen ein schweres Lebenslos beschieden ist.

Die Juden brüsteten sich damit, der Messias werde als König kommen, seine Feinde besiegen und die Heiden in seinem Zorn zertreten. Doch Christus hatte nicht den Auftrag, Menschen zu erhöhen, indem Er sich ihrem Stolz beugte. Der bescheidene Nazarener hätte dem Hochmut der Welt mit Verachtung begegnen können, denn Er war der Kommandant der Himmelshöfe. Stattdessen kam Er in Einfachheit und zeigte, dass der Gott des Himmels nicht Reichtum, Stellung oder Autorität wertachtet, sondern ein demütiges, zerbrochenes Herz, das durch die Macht der Gnade Christi veredelt worden ist.

Sein mühevolles, selbstloses Leben um unsertwillen beschloss Christus mit einem krönenden Opfer für uns …

Christus ist ein lebendiger Erlöser. Heute sitzt Er als unser Fürsprecher zur Rechten Gottes und tritt für uns ein. Er ruft uns zu, auf Ihn zu blicken und Rettung zu finden. Auf der anderen Seite arbeitet der Versucher mit allen Mitteln daran, dass der Mensch Jesus aus den Augen verliert, sich auf menschliche Möglichkeiten verlässt und menschliche Hilfe und Stärke sucht. Und seine Pläne sind tatsächlich ein großer Erfolg: Viele wenden den Blick von Jesus ab, in dem jede Hoffnung auf ewiges Leben begründet ist, und erhoffen sich Unterstützung und Führung von ihren Mitmenschen …

Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, damit alle von den feurigen Schlangen Gebissenen aufschauen und leben konnten, so muss der Menschensohn von Seinen Dienern vor der Welt erhöht werden. — Review and Herald, 29. September 1896

Zum Nachdenken: Wie kann ich dem Sog weltlicher Verlockungen nach Macht, Reichtum und Ansehen widerstehen?