„Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat; auch wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben.“  – 1. Johannes 3,16

„Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“ (Markus 10,45) Unter Seinen Jüngern war Christus in jeder Hinsicht ein Fürsorgender und Lastenträger. Er teilte ihre Armut und verleugnete sich ihretwegen selbst. Er ging vor ihnen her, um für sie Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Und bald würde Er Sein Werk auf Erden vollenden, indem Er Sein Leben hingab. Die grundsätzliche Einstellung, nach der Christus handelte, sollte die Glieder der Gemeinde, „die sein Leib ist“ (Epheser 1,23), anspornen. Das Fundament der Erlösung ist die Liebe. Im Königreich von Christus gelten jene als die Größten, die dem Beispiel von Jesus folgen und wie Hirten handeln, die sich um Seine Herde kümmern.

Die Worte von Paulus offenbaren die wahre Würde und Ehre eines christlichen Lebens: „Obwohl ich allen gegenüber frei bin, habe ich mich allen zum Sklaven gemacht, damit ich so viele wie möglich gewinne.“ (1. Korinther 9,19) „Auch ich lebe in allen Stücken allen zu Gefallen und suche nicht meinen Nutzen, sondern den der vielen, damit sie gerettet werden.“ (10,33)

In Gewissensangelegenheiten muss der Mensch frei bleiben. Niemand darf das Denken eines anderen beherrschen, für jemand anderen urteilen oder jemandem vorschreiben, was er zu tun hat. Gott gewährt jedem Menschen die Freiheit, selbst zu denken und seiner Überzeugung zu folgen. „So wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.“ (Römer 14,12) Niemand darf seine eigene Persönlichkeit in der eines anderen Menschen aufgehen lassen. In allen Bereichen, in denen Grundsätze eine Rolle spielen, gilt: „Ein jeder sei in seiner Meinung gewiss.“ (V. 5) Im Reich von Christus gibt es keine gebieterische Unterdrückung und keine erzwungene Verhaltensweise. Die himmlischen Engel kommen nicht auf die Erde, um zu herrschen und Ehrerbietung einzufordern, sondern sie kommen als Boten der Barmherzigkeit, um in der Zusammenarbeit mit den Menschen die Menschheit zu erbauen.

Die Prinzipien und die genauen Worte der Lehren des Erlösers blieben in ihrer göttlichen Schönheit seinem geliebten Jünger in Erinnerung. Bis in seine letzten Tage hinein fühlte sich Johannes für die Gemeinden verantwortlich. Er bezeugte: „Das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, dass wir einander lieben sollen.“ (1. Johannes 3,11) „Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat; auch wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben.“ (V. 16)  — Der Sieg der Liebe, 528f

Zum Nachdenken: Jesus bewies eine Liebe, die immer bemüht war, die Verlorenen aufzubauen. Baut meine Liebe für Jesus andere auf oder nur mich selbst?