„Das ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll!“ – Johannes 6,14

Viele gebildete und einflussreiche Männer waren gekommen, um den Propheten von Galiläa zu hören. Einige von ihnen blickten eigenartig angetan auf die Menge, die sich um Christus gesammelt hatte, als Er am See lehrte. Es war ein Querschnitt durch die ganze Gesellschaft: Arme, Analphabeten, Bettler in Lumpen, Räuber, denen ihre Schuld ins Gesicht geschrieben war, Krüppel, Genussmenschen, Geschäftsleute, Müßiggänger, Hoch und Niedrig, Reich und Arm – alle drängten aufeinander nach einem Stehplatz, wo sie hören konnten, was Christus sagte. Als diese kultivierten Männer die seltsame Ansammlung sahen, fragten sie sich: Besteht Gottes Reich wirklich aus solchen Leuten? Auch jetzt antwortete der Heiland mit einem Gleichnis: „Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und heimlich in drei Scheffel Mehl hineinmischte, bis das Ganze durchsäuert war.“ (Matthäus 13,33)

Die Juden gebrauchten Sauerteig manchmal als Bild für die Sünde. Beim Passahfest waren die Leute angewiesen, allen Sauerteig aus dem Haus zu schaffen, so wie sie die Sünde aus dem Herzen entfernen sollten. Christus mahnte Seine Jünger: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher die Heuchelei ist!“ (Lukas 12,1) Und der Apostel Paulus spricht vom „Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit“ (1. Korinther 5,8). In diesem Gleichnis des Heilands jedoch steht der Sauerteig für das Himmelreich. Er verkörpert die belebende, umwandelnde Kraft der Gnade Gottes.

Keiner ist so schlecht, keiner ist so tief gefallen, dass diese Kraft an ihm nicht mehr wirken könnte. Wer immer sich dem Heiligen Geist ausliefert, dem wird ein neues Lebensprinzip eingepflanzt, und das verlorene Bild Gottes wird im Menschen wiederhergestellt.

Doch kann der Mensch sich nicht selbst verwandeln, nur weil er es will. Diese Veränderung kann keine menschliche Kraft hervorbringen. Der Sauerteig – etwas vollständig von außen Kommendes – muss in das Mehl gelangen, bevor die gewünschte Veränderung stattfinden kann. So muss auch der Sünder erst Gottes Gnade empfangen, bevor er für das Reich der Herrlichkeit tauglich werden kann. Alle Kultur und Bildung der Welt wäre nicht imstande, aus einem verdorbenen Kind der Sünde ein Kind des Himmels zu machen. Die erneuernde Energie muss von Gott kommen. Nur der Heilige Geist kann den Wandel bewirken. — Christ’s Object Lessons, 95-97

Zum Nachdenken: Wie hat der Sauerteig der Gnade Gottes meine Einstellung und mein Verhalten verändert?