„Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“   — Johannes 11,25

Jesus ermutigte Marthas Glauben mit den Worten: „Dein Bruder wird auferstehen.“ Die Antwort war nicht dazu gedacht, Hoffnung auf ein unmittelbares Eingreifen zu wecken. Christus lenkte Marthas Gedanken über eine jetzige Rettung ihres Bruders hinaus auf die Auferstehung der Gerechten. Er wollte, dass sie in Lazarus’ Auferweckung eine Gewähr für die Auferweckung aller schlafenden Gläubigen erkennt, eine Zusicherung, dass die Macht des Heilands dies bewirken wird. „Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag“, erwiderte Martha.

Immer noch bemüht, ihren Glauben in die richtigen Bahnen zu führen, erklärte Jesus: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ In Christus ist das Leben – ursprüngliches, ureigenes Leben aus erster Hand. „Wer den Sohn hat, hat das Leben.“ (1. Johannes 5,12) Die Gewissheit des ewigen Lebens für den Gläubigen liegt in der Gottheit Christi. „Wer an mich glaubt“, sagte Jesus, „wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?“ (Johannes 11,25f) Christus bezieht sich hier auf Seine Wiederkunft. Dann werden die gestorbenen Gerechten unverweslich auferstehen und die lebenden Gerechten in den Himmel auffahren, ohne den Tod zu schmecken. Die bevorstehende Wundertat, Lazarus von den Toten aufzuwecken, stand stellvertretend für die Auferweckung aller gläubigen Toten. Mit Seinen Worten und Werken erklärte sich Christus zum Urheber der Auferstehung. Er, der bald selbst am Kreuz sterben sollte, hielt die Schlüssel des Todes in der Hand. Als Sieger über das Grab machte Er das Recht und die Macht geltend, ewiges Leben zu geben.

Auf die Frage des Erlösers, „Glaubst du das?“, antwortete Martha: „Ja, Herr! Ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“ Sie verstand Jesu Worte nicht in ihrer ganzen Tragweite, doch sie bekannte ihren Glauben an Seine Göttlichkeit und ihr Vertrauen, dass Er zu allem fähig sei, was Er sich vornehme. — The Desire of Ages, 530

Zum Nachdenken: Es brach Martha das Herz, als Jesus über Dinge redete, die sie noch nie gehört, geschweige denn ganz verstanden hatte. Wie stark mache ich meinen Glauben an Jesus von meinem Verstehen abhängig? Hat das, was ich über Jesus nicht weiß, Einfluss auf das, was ich über Ihn weiß?