Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst! Römer 12,1

Das Heiligtum in Zeiten des Alten Testaments

Der Dienst am Heiligtum war in zwei Bereiche aufgeteilt, einen täglich stattfindenden und einen einmal im Jahr stattfindenden. Der tägliche Dienst wurde an dem Brandopferaltar im Vorhof des Heiligtums und in der Abteilung des „Heiligen“ durchgeführt, während der jährliche Dienst im Allerheiligsten stattfand …

Der tägliche Dienst bestand aus den morgendlichen und abendlichen Brandopfern, der Opferung von wohlriechendem Räucherwerk auf dem goldenen Räucheraltar und den speziellen Opfern für die Sünden einzelner Personen. Darüber hinaus gab es Opferungen für Sabbate, Neumonde und spezielle Festtage.

An jedem Morgen und Abend wurde ein einjähriges Lamm auf dem Altar verbrannt, zusammen mit dem entsprechenden Speisopfer, was ein Symbol darstellte für die tägliche Weihe des Volkes an Jahwe und ihre beständige Abhängigkeit von dem versöhnenden Blut Christi. Gott gab die ausdrückliche Anweisung, dass jedes Opfer, das im Rahmen des Heiligtumsdienstes dargebracht wurde, „makellos“ zu sein hatte … Nur ein Opfer ohne irgendeinen Makel konnte ein Symbol sein für die vollkommene Reinheit Christi, welcher sich selbst opfern würde als „ein makelloses und unbeflecktes Lamm.“ (1. Petrus 1,19) Der Apostel Paulus verweist auf diese Opfer als eine Veranschaulichung dessen, was die Nachfolger Christi werden sollen. Er sagt: „Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst!“ …

Die Stunden, die für die Morgen- und Abendopfer festgelegt waren, wurden als heilige Zeiten angesehen, und später wurden sie dann in der gesamten jüdischen Nation als festgesetzte Zeiten für die Anbetung eingehalten … Dieser Brauch stellt für Christen ein Beispiel für das Halten der Morgen- und Abendandacht dar. Zwar verurteilt es Gott, wenn es hier um nichts anderes einen Ablauf von Zeremonien geht, ohne den echten Geist der Anbetung, aber Er schaut mit großer Freude auf diejenigen, die Ihn lieben und sich morgens und abends vor Ihm beugen, um für begangene Sünden um Vergebung zu bitten und um ihre Bitten vorzulegen, welche Segnungen sie brauchen.

[Die Andacht stammt aus dem Buch The Faith I Live by von Ellen White, Tag 9. Juli]