„Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch.“  – Johannes 5,17

Menschen machen die Verbreitung des Evangeliums zehnmal schwieriger, als es sein müsste, wenn sie versuchen, Gottes Werk aus Seiner Hand in ihre eigenen schwachen Hände zu nehmen. Sie fühlen sich berufen, ständig anderen vorzugeben, wie sie ihrer Meinung nach arbeiten müssen. Sie investieren Zeit, machen damit das Werk aber nur komplizierter, weil sie den großen Vorarbeiter nicht einbeziehen, der für Sein Erbe sorgt. Menschen wollen die Charaktermängel anderer beheben und machen alles nur viel schlimmer. Sie sollten Gott lieber nicht ins Handwerk pfuschen, denn in Seinen Augen sind sie nicht fähig, einen Charakter umzugestalten.

Sie brauchen die Taufe mit dem Geist Christi. Wenn sie Seine Stärke ergreifen, werden sie mit Ihm Frieden machen, und dann kann auch zwischen ihnen und ihren Mitarbeitern Friede einkehren. Je weniger jemand in Einstellung und Charakter die Sanftmut und Demut Christi widerspiegelt, desto mehr hält er seine eigenen Methoden für perfekt und die anderer für fehlerhaft. Unsere einzige Sicherheit ist, nüchtern zum Gebet zu sein, uns miteinander zu beraten und darauf zu vertrauen, dass Gott sich um unsere Brüder genauso kümmert wie um uns, weil Er die Person nicht ansieht. Gott wird für uns wirken, wenn wir Sein Wort treu erforschen und umsetzen.

Christus hat uns ausdrücklich aufgefordert, einander zu lieben, wie Er uns geliebt hat. Wenn verantwortliche Brüder dieses Gebot so offensichtlich missachten, wie können sie dann erwarten, dass ihre Mitarbeiter die Anweisungen begrenzter Menschen beachten – Regeln und genaue Vorschriften, wie jeder vorzugehen hat? Die Weisheit hinter unseren Bestimmungen muss übernatürlich sein, sonst wird sie sich als ein Arzt erweisen, der nicht heilen kann, sondern nur schadet. Lasst uns lieber von ganzem Herzen Gott suchen und uns selbst nicht wichtig nehmen, denn „ihr seid alle Brüder“. — Testimonies to Ministers, 191f

Zum Nachdenken: Wie gehe ich damit um, wenn ich nicht den erhofften Fortschritt im Leben von Menschen sehe, um die ich mich geistlich kümmere?