„Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ – Johannes 1,14

In Christus waren Göttlichkeit und Menschlichkeit verbunden. Das Göttliche wurde nicht auf die Ebene des Menschlichen herabgezogen – es behielt seine Position bei. Das Menschliche konnte aber deshalb den heftigsten Versuchungen in der Wüste standhalten, weil es mit dem Göttlichen vereint war. Der Fürst dieser Welt kam zu Christus, als Er durch das lange Fasten ausgehungert war, und schlug Ihm vor, den Steinen zu befehlen, zu Brot zu werden. Doch Gottes Plan zur Rettung der Menschheit sah vor, dass Christus Hunger, Armut und alles, was Menschen durchmachen, selbst erleben sollte. Er widerstand der Versuchung durch dieselbe Kraft, über die der Mensch verfügen kann. Er hielt sich an Gottes Thron fest, und es gibt keinen Mann und keine Frau, denen durch den Glauben an Gott nicht auf demselben Weg geholfen werden könnte. Der Mensch kann zum Teilhaber der göttlichen Natur werden. Jede lebende Seele kann in Versuchung und Anfechtung dieselbe Hilfe aus dem Himmel in Anspruch nehmen. Christus kam, um deutlich zu machen, woher Er Seine Kraft bezog, damit wir uns niemals allein auf unsere menschlichen Fähigkeiten verlassen.

Wer siegen will, muss dieses Ziel mit allen Kräften verfolgen. Auf Knien muss er um göttliche Kraft flehen. Christus kam, um unser Vorbild zu sein und damit wir erfahren, dass wir Teilhaber der göttlichen Natur sein können. Wie? Wir müssen vor dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist, geflohen sein. Satan konnte Christus nicht überwältigen. Er konnte seinen Fuß nicht auf die Seele unseres Erlösers setzen. Die Ferse zerschmetterte er, doch an den Kopf reichte er nicht heran. Christus bewies durch Sein eigenes Beispiel, dass der Mensch ein integeres Leben führen kann. Menschen können die Macht erhalten, dem Bösen zu widerstehen – eine Macht, die weder Erde, Tod noch Hölle besiegen kann; eine Macht, die sie befähigt zu überwinden, wie Christus überwunden hat. Göttlichkeit und Menschlichkeit können in ihnen verbunden sein.

Es war Christi Aufgabe, die Wahrheit im Rahmen des Evangeliums darzustellen und die Ordnungen und Prinzipien offenzulegen, die Er dem gefallenen Menschen gegeben hatte. Es waren ausschließlich Seine eigenen Gedanken, die Er vorbrachte. Er hatte nicht nötig, auf die Ideen anderer zurückzugreifen, denn Er war der Urheber aller Wahrheit. Er konnte ausführen, was Propheten und Philosophen gesagt hatten, ohne Seine Originalität zu verlieren, denn Er besaß alle Weisheit und war Quelle und Ursprung jeder Wahrheit. Er war allen voraus, und Seine Lehren machten Ihn zum geistlichen Führer aller Zeitalter. — Selected Messages, 1:408f

Zum Nachdenken: Wenn Jesus der Urheber aller Wahrheit ist, von wem kommen dann die ganzen Lügen?