„Wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht.“ — Jesaja 53,2

Vor fast 2000 Jahren waren im Himmel vom Thron Gottes Worte von geheimnisvoller Bedeutsamkeit zu hören: „Siehe, ich komme!“ „Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet … Siehe, ich komme – in der Buchrolle steht von mir geschrieben –, um deinen Willen, o Gott, zu tun!“ (Hebräer 10,5-7) Die Stimme kündigte an, dass die von Ewigkeit her verborgene Absicht nun zur Erfüllung kommen sollte. Christus würde als Mensch auf unsere Welt kommen. „Einen Leib hast du mir bereitet“, sagt Er. Wäre Er in der Herrlichkeit erschienen, die Er beim Vater hatte, ehe die Welt war, hätten wir das Licht Seiner Gegenwart nicht ertragen können. Damit wir nicht vergehen, wurde Sein Glanz verhüllt. Seine Göttlichkeit war hinter dem Vorhang Seiner Menschlichkeit verborgen – die unsichtbare Herrlichkeit hinter einer sichtbaren, menschlichen Gestalt.

Dieser erhabene Plan war in Bildern und Symbolen vorgeschattet worden. Der brennende Busch, in dem Christus Mose erschien, offenbarte Gott. Ein bescheidener Strauch, an dem anscheinend nichts Besonderes war, wurde als Symbol für die Gottheit gewählt. Dieser Strauch verbarg den Unendlichen. Der allerbarmende Gott hüllte Seine Herrlichkeit in etwas ganz Unscheinbares, das Mose anschauen konnte, ohne zu sterben. So war es auch mit der Wolkensäule bei Tag und der Feuersäule bei Nacht, in der Gott mit Israel kommunizierte, den Menschen Seinen Willen erklärte und ihnen Seine Gnade zukommen ließ. Gott hielt Seine Herrlichkeit zurück und verdeckte Seine Majestät, damit schwache, begrenzte Wesen den Anblick ertragen konnten. Daher sollte auch Christus in „unserem Leib der Niedrigkeit“ kommen (Philipper 3,21), „wie die Menschen“ (2,7). Der Welt gefiel Sein Anblick nicht. Dennoch war Er der Fleisch gewordene Gott, das Licht von Himmel und Erde. Sein Glanz war verhüllt, Seine Größe und Hoheit verborgen, damit Er der leidenden, versuchten Menschheit nahekommen konnte.

Gott befahl Mose für Israel: „Sie sollen mir ein Heiligtum machen, damit ich in ihrer Mitte wohne.“ (2. Mose 25,8) In diesem Heiligtum hielt Er sich mitten unter Seinem Volk auf. Während der ganzen ermüdenden Wüstenwanderung blieb das Symbol Seiner Gegenwart bei ihnen. In gleicher Weise errichtete Christus Seine Hütte mitten im Lager der Menschheit. Sein Zelt stand Seite an Seite mit unseren Zelten, damit Er unter uns wohnen und uns mit Seinem göttlichen Charakter und Leben vertraut machen konnte. — Desire of Ages, 23

Zum Nachdenken: Jesus möchte mir alles sein, was ich je brauchen werde. Was brauche ich heute von Ihm?