Fürchte dich nicht, denn ich habe … dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.
Jesaja 43,1

Das Schaf ist eines der furchtsamsten und hilflosesten Geschöpfe. Darum kümmerte sich der Hirte im Orient beständig und unermüdlich um seine Herde. Früher gab es außerhalb der Stadtmauern nur wenig Sicherheit. Räuber aus umherziehenden Sippen oder Raubtiere, die sich in den Felsen versteckt hielten, lauerten darauf, ein Tier aus der Herde zu erbeuten. Der Hirte wachte über die ihm anvertrauten Schafe – wohl wissend, dass sein eigenes Leben dabei auf dem Spiel stand. Jakob, der einst die Herden von Laban auf den Weiden bei Haran hütete, beschrieb diese mühevolle Arbeit folgendermaßen: „Ich litt unter der sengenden Hitze des Tages und unter der Kälte der Nacht, oft konnte ich nicht schlafen.“ (1. Mose 31,40) Und als der junge David die Schafe seines Vaters weidete, kämpfte er allein mit Löwen und Bären und rettete das gestohlene Lamm aus deren Rachen.

Der Hirte führt seine Herde über felsige Hügel, durch Wälder und wilde Schluchten zu den saftigen Weideplätzen an den Ufern der Flüsse. Er durchwacht einsam die Nacht in den Bergen, schützt die Tiere vor Räubern und kümmert sich liebevoll um die verletzten und schwachen Schafe. Auf diese Weise wird sein Leben nach und nach mit dem ihren eins. Eine starke und zärtliche Beziehung verbindet ihn mit den Schafen, die er umsorgt. Er kennt jedes Tier, wie groß die Herde auch sei. Jedes Schaf hat einen Namen und reagiert darauf, wenn der Hirte es ruft.

So wie ein irdischer Hirte kennt auch der göttliche die „Schafe“ Seiner Herde, die auf der ganzen Welt zerstreut leben: „Ihr sollt meine Herde sein, die Herde meiner Weide, und ich will euer Gott sein, spricht Gott der HERR.“ (Hesekiel 34,31) Jesus sagte: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jesaja 43,1) „Siehe, ich habe dich in meine Handflächen gezeichnet.“ (Jesaja 49,16)

Jesus kennt jeden Einzelnen von uns und hat Mitleid mit unseren Schwächen. Er kennt uns alle mit Namen. Er kennt genau das Haus, in dem wir leben, und den Namen jedes Bewohners. Manchmal hat Er Seine Diener angewiesen, eine bestimmte Straße in einer bestimmten Stadt aufzusuchen, um in einem gewissen Haus eines Seiner Schafe zu finden.

Jesus kennt jeden Menschen so genau, als ob dieser der Einzige wäre, für den der Erlöser Sein Leben gelassen hat. Die Not jedes Menschen rührt Sein Herz, und jeder Hilferuf findet bei Ihm Gehör. Er kam, um alle Menschen zu Sich zu ziehen. Allen rief Er zu: „Folgt mir!“ Sein Geist wirkt an ihren Herzen, um sie zu Sich zu ziehen. Viele verschließen sich diesem Einfluss. Jesus weiß um sie. Er kennt aber auch jene, die Sein Rufen mit Freuden hören und bereit sind, sich Seinem fürsorglichen Schutz anzuvertrauen. Er sagt: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir.“ (Johannes 10,27) Er sorgt für jeden Einzelnen, als wäre dieser allein auf der Welt.

[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 8. Juli]

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