Von Mark A. Finley

Die Zahlen schießen in die Höhe. Es wütet eine Pandemie namens Coronavirus oder COVID-19, die sich mit blitzartiger Geschwindigkeit über die Welt ausbreitet. Aber da gibt es noch eine andere Seuche, die sich sogar noch schneller verbreitet. Von dieser Pest wurden mehr Menschen infiziert als die Zahl derjenigen, die von dem Coronavirus heimgesucht wurden. So ernst auch der Coronavirus zu nehmen ist (ja, er ist folgenreich), es gibt etwas, das tödlicher ist – die Angst. Furcht, Angst und Besorgnisse haben Auswirkungen auf unser Immunsystem, sie strangulieren unsere Freude und berauben uns unserer Hoffnung.

Wie kann verhindert werden, dass wir von Sorgen und Ängsten verzehrt werden? Was kann hilfreich sein dabei, uns davor zu bewahren, dass wir durch lähmende Angst überwältigt werden? Oder vielleicht wäre es präziser zu sagen: WER kann uns von unseren lähmenden Ängsten befreien? Jesus spricht von unserer Zeit, wenn er in Lukas 21 vorhersagt: „Die Menschen werden in Ohnmacht sinken vor Furcht und Erwartung dessen, was über den Erdkreis kommen soll.“ Einen Abschnitt weiter heißt es dann: „Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dies anfängt zu geschehen, so richtet euch auf und erhebt eure Häupter, weil eure Erlösung naht.“ (Lukas 21, 26-28)

Die Frage, ob wir von Angst verzehrt werden oder ob wir mit Hoffnung erfüllt werden, hängt vollständig davon ab, worauf wir unseren Blick fokussieren. Wenn du deinen Blick auf die Naturkatastrophen richtest; wenn du dich auf schlechte Nachrichten konzentrierst; wenn Seuchen und Krankheiten deine Gedanken beherrschen; wenn das die Dinge sind, worauf dein Fokus liegt, dann wird dein Herz mit Angst erfüllt werden. Jesus sagt: „erhebt eure Häupter!“ Weshalb? Wenn wir hinaufschauen zum himmlischen Heiligtum, dann sehen wir dort Jesus und nehmen die Kraft in Seinen Verheißungen wahr.

Es ist Christus, in dem wir Zuversicht finden. In Christus erleben wir seine Zusicherungen der Sicherheit. In Christus werden wir emporgehoben über die Unsicherheiten und Besorgnisse des Lebens hinweg, und unsere Herzen werden erfüllt mit der Gewissheit, die sich auf den Einen verlässt, der uns mit einer ewigdauernden, unsterblichen, unfassbaren, unerschöpflichen, endlosen Liebe liebt. In Christus werden wir von unseren lähmenden Ängsten befreit. Es mag sein, dass wir gelegentlich einmal ein Gefühl der Angst durchmachen, aber wir werden nicht von Angst gelähmt werden, weil unsere Zuversicht in Gott über unsere Angst triumphiert.

Hier ist ein weiteres ermutigendes Zitat aus Signs of the Times vom 9. Oktober 1901. Es ist ein Kommentar zu der Aussage Jesu in Lukas 21: „Die Menschen verschmachten vor Furcht und banger Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen sollen. Aber diejenigen, die ihren Glauben auf Gott stützen, werden inmitten des Sturms seine Stimme hören, die spricht: ‚Ich bin es; habt keine Angst‘.“

Hier ist noch ein weiteres wunderbares Zitat aus dem Buch Evangelism, S. 65: „In dem großen abschließenden Werk werden wir mit bestürzenden Verwirrungen konfrontiert sein, von denen wir nicht wissen, wie wir damit umgehen sollen. Aber wir sollten nicht vergessen, dass die drei großen Mächte des Himmels am Wirken sind, dass eine göttliche Hand auf dem Steuerrad liegt und dass Gott seine Absichten verwirklichen wird.“

Immer wieder sagt die Bibel: „fürchtet euch nicht“ oder „habt keine Angst“. Obwohl ich persönlich nicht gezählt habe, wie viele Male die Bibel diesen Ausdruck benutzt, hat ein anderer Autor gezählt, dass eine solche Formulierung wie „fürchte dich nicht“ in der ganzen Bibel insgesamt 365 mal vorkommt – das bedeutet eine Zusicherung pro Tag für ein ganzes Jahr. Gott hat damit das gesamte Kalenderjahr abgedeckt. Er lädt uns ein, in seiner Liebe zu ruhen, auf seine Gnade zu vertrauen und uns an seiner Macht zu erfreuen.

In einer der beruhigendsten Verheißungen der Bibel ermutigt uns Jesaja, indem er die Worte Gottes wiedergibt: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir.“ Warum brauchen wir keine Angst zu haben? Jesus ist bei uns. Was auch immer wir durchmachen müssen, Er ist an unserer Seite. „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ja, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit!“ (Jesaja 41,10) Unser Glaube klammert sich an die Verheißungen des Wortes Gottes. Unser Licht scheint in der Finsternis dieser Welt. Die aktuelle COVID-19-Pandemie kann ein Katalysator sein, der uns zu einer tieferen Beziehung zu Gott, zu einem größeren Glauben und zu einer reicheren Gebetserfahrung führt. In Zeiten der Krise stützt sich unser Glaube auf Ihn. Unser Vertrauen ruht auf Ihm. Er ist unsere Sicherheit, unsere Zuversicht, unsere Stärke und unsere Hoffnung. Möge diese derzeitige Pandemie ein lauter Aufruf zur Buße sein, zur Erweckung und zur Erneuerung. Möge sie eine Zeit sein, in der wir uns an Seine Verheißung klammern, dass ein besseres Morgen vor uns liegt!

Mark Finley ist Berater und enger Mitarbeiter des Präsidenten der Generalkonferenz. Wir möchten euch ermutigen, das von uns empfohlene Buch der Woche, Revive Us Again, das Mark Finley geschrieben hat, zu lesen.


HERZENS-FRAGEN:

Inmitten einer von Chaos erfüllten Welt, wo finden wir dort unsere Sicherheit und auf was stützen wir unseren Glauben? Auf die Wissenschaft oder auf das, was die medizinischen Fachleute sagen? Oder auf unsere Arbeitsplatz-Garantie oder unsere Beziehungen? Oder ist es Jesus und sind es die Verheißungen Seines Wortes, auf die wir uns stützen? Wenn Jesus wahrhaft das Fundament unseres Glaubens ist, in welcher Weise werden sich die Dringlichkeit und der Schwerpunkt unserer täglichen Gebete während dieser Krise, mit der wir konfrontiert sind, ändern?

HERZENS-ANLIEGEN:

Bevor Jesus wiederkommt, müssen wir an den Punkt kommen, dass wir unsere gesamte Abhängigkeit und Hoffnung auf Ihn stützen. Lasst uns heute beginnen darum zu beten, dass Er uns Seinen Frieden schenkt, dass Er unseren Glauben an Sein Wort stärkt und uns mit dem Heiligen Geist erfüllt, sodass wir in wirkungsvoller Weise für Ihn arbeiten können, selbst inmitten dieser Krise. Lasst uns beginnen, die Verheißungen aus folgenden Bibelstellen für uns zu beanspruchen (2. Chron. 7,14; Lukas 11,13; Sacharja 10,1), während wir täglich um eine tiefere Erfüllung mit dem Heiligen Geist beten und um die Heilung unseres Landes.

„Die uns bevorstehende Zeit der Trübsal und Angst wird einen Glauben erfordern, der Mühsal, Verzug und Hunger erdulden kann, einen Glauben, der nicht wankt, wenn er auch schwer geprüft wird. Die Gnadenzeit wird allen gewährt, um sich auf jene Tage vorzubereiten. Jakob siegte, weil er ausdauernd und entschlossen war. Sein Sieg ist ein Beweis von der Kraft anhaltenden Gebets. Alle, die sich wie er auf die Verheißungen Gottes stützen und ebenso ernst und standhaft sind, wie er es war, werden gleich ihm Erfolg haben. Wer aber nicht willens ist, sich selbst zu verleugnen, vor Gott Reue zu zeigen und lange und ernstlich zu beten, wird seinen Segen nicht erlangen. Mit Gott ringen – wie wenige wissen, was das ist! Wie wenige Seelen haben mit heftigem Verlangen vor Gott ausgeharrt, bis jede Kraft aufs äußerste angespannt war! Wie wenige halten sich in unerschütterlichem Glauben an die Verheißungen Gottes, wenn die Wogen der Verzweiflung, die keine Sprache beschreiben kann, über den Bittenden hereinbrechen!“  (Der Große Kampf, S. 622)

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese Woche folgende Literatur vor:

Ellen White: „Die letzte Krise“, Testimonies Bd. 9, S. 11-18

https://egwwritings.org/?ref=en_9T.3.3¶=115.10

(Deutsche Übersetzung der ersten Abschnitte dieses Kapitels siehe unten)

Mark Finley: Belebe uns neu (Revive us again)

https://advent-verlag.de/mein-glaube/glaubensleben/belebe-uns-neu

Englisch: https://adventistbookcenter.com/revive-us-again.html


Gebets-Anliegen (Tag 1 – Freitag, 27. März 2020)

Betet darum, dass die Gemeinde Gottes stark bleibt inmitten dieser großen COVID-19-Gesundheitskrise, mit der unsere Welt konfrontiert ist. Betet für unsere vielen medizinischen Fachkräfte, Ärzte, Krankenschwestern und andere Arbeiter, die rund um die Uhr arbeiten, um Menschenleben zu retten.

Betet für unsere Gemeindeglieder, besonders in Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland, weil dies die Regionen in Europa sind, die am stärksten von der COVID-19-Pandemie betroffen sind.

Betet für unsere Gemeindeglieder und Gesundheits-Facharbeiter in New York City, einer der am stärksten betroffenen Regionen in den Vereinigten Staaten.

Betet darum, dass die Ausweitung der Coronavirus-Pandemie ein Ende nimmt und dass Gott die Rufe seines Volkes erhört und unser Land heilt.

Betet darum, dass inmitten des Chaos die Christen auf der ganzen Welt ein Gespür für die Nähe der Wiederkunft Jesu bekommen und mit Nachdruck den himmlischen Thron mit ihrem flehentlichen Gebet um die Ausgießung des Heiligen Geistes anrufen.


(Hier eine Übersetzung der ersten Abschnitte des empfohlenen Kapitels von Ellen White. Weitere Abschnitte in den Dokumenten für Tag 2, Tag 3 und Tag 4)

Die letzte Krise

Wir leben in der Zeit des Endes. Die sich schnell erfüllenden Zeichen der Zeit tun uns kund, dass das Kommen Christi nahe bevorsteht. Die Tage, in denen wir leben, sind von feierlichem Ernst und entscheidender Bedeutung. Der Geist Gottes wird Schritt für Schritt, aber letztendlich endgültig von der Erde entzogen. Die Verächter der Gnade Gottes werden bereits jetzt von Plagen und Gerichten heimgesucht. Die Katastrophen zu Land und zu Wasser, der Zustand der Verunsicherung und des Durcheinanders in der Gesellschaft, die Alarmglocken des Krieges – all diese Dinge künden uns Unheil an. Sie sagen uns den Eintritt kurz bevorstehender Ereignisse allergrößten Ausmaßes voraus.   {9T 11.1}

Die Akteure des Bösen vereinigen ihre Kräfte und schließen sich zusammen.  Sie stärken sich für die letzte große entscheidende Krise. Es werden bald in unserer Welt große Veränderungen stattfinden, und die letzten Abläufe werden sehr schnell vonstatten gehen.  {9T 11.2}

Der Zustand der Dinge in der Welt zeigt, dass stürmische, leidvolle Zeiten direkt vor uns liegen. Die Tageszeitungen sind voll von Hinweisen auf eine schreckliche Auseinandersetzung in der nahen Zukunft. Ständig geschehen dreiste Raubüberfälle. Streiks sind an der Tagesordnung. Auf allen Seiten werden Diebstähle und Morde begangen. Von Dämonen besessene Menschen  nehmen Männern, Frauen und kleinen Kindern das Leben. Die Menschen haben sich betören lassen von allen möglichen Lastern, und jede Art von Übel und Bösartigkeit hat die Herrschaft übernommen. {9T 11.3}

Der Feind war erfolgreich in seinem Bemühen, die Gerechtigkeit ins Gegenteil zu verkehren und die Herzen der Menschen mit der Begierde nach egoistischen Bereicherungen zu erfüllen. „Und das Recht ist zurückgewichen, und die Gerechtigkeit hat sich entfernt; denn die Wahrheit ist auf der Gasse zu Fall gekommen, und die Aufrichtigkeit findet keinen Eingang.“ (Jesaja 59,14) In den Großstädten gibt es Massen von Menschen, die in Armut und Elend leben. Sämtliche Nahrungsmittel, Obdach und Kleidung fehlen ihnen fast völlig. Gleichzeitig wohnen in denselben Städten solche Menschen, die mehr besitzen als das Herz sich wünschen kann, die im Luxus leben, ihr Geld für Häuser ausgeben, die mit teuren Möbeln ausgestattet sind, oder für persönlichen Schmuck und Zierde. Oder, was noch schlimmer ist, sie geben ihr Geld für die Befriedigung von sinnlichen Begierden aus, für alkoholische Getränke, Tabak und andere Dinge, die die Kräfte und Fähigkeiten des Gehirns zerstören, den Verstand aus dem Gleichgewicht bringen und die Seele erniedrigen und verunreinigen. Die Schreie der hungernden Menschheit dringen zum Himmel vor Gott, während andere Menschen gleichzeitig durch alle Arten von Unterdrückung, Wucher und Erpressung sich kolossale Reichtümer anhäufen. {9T 11.4}