„Das Warten der Gerechten wird Freude werden.“ (Sprüche 10,28a)

Ellen White: „Die Seele, die Wertschätzung für die Liebe Christi empfindet, ist voller Ungebundenheit, voller Licht und voller Freude. In einer solchen Seele gibt es keine gespaltenen Gedanken. Der gesamte Mensch sehnt sich nach Gott. Um seine Pflicht zu erkennen, wendet er sich nicht an Menschen, sondern an Christus, die Quelle aller Weisheit.“ (Reflecting Christ, S. 114)


HERZENS-FRAGEN:  

Hast du jemals die „Freude des Herrn“ empfunden? Die Freude darüber, zu Gott zu gehören, und darüber, mit Ihm durch das Gebet und sein Wort kommunizieren zu können? Wenn du nur einen kurzen Blick auf Jesus in seiner lauteren Schönheit erhaschen kannst, wird all der „Spaß“, den die Welt anbietet, zu völliger Bedeutungslosigkeit verblassen. Jesus mit seiner unvergleichlichen Anmut und seinem einzigartigen Liebreiz wird dein Herz mit einer Freude erfüllen, die im wahrsten Sinne des Wortes „überirdisch“ ist! Verspürst du das Verlangen, himmlische Freude zu erleben? Die Freude der Erlösung, die Freude des gläubigen Vertrauens, die Freude der Eintracht und Zusammenarbeit mit Gott? Wie wäre es, wenn du heute Gott bittest, dir einen Vorgeschmack Seiner Freude zu geben, indem du mehr Zeit mit Ihm verbringst – im Gebet und in der tiefen, andachtsvollen Betrachtung Seines Wortes?          

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese 13. Woche folgende Literatur vor:

[Da die meisten Leser die von der GK empfohlene Zusatzliteratur nicht griffbereit haben, schicken wir euch einige ausgewählte Abschnitte bzw. Übersetzungen als Anhänge an die Gebetsbriefe mit]

1) Ellen White: „Christliche Wohltätigkeit“, Kapitel 17 aus IM DIENST FÜR CHRISTUS. [Ausschnitte aus diesem Kapitel sind den Gebetsbriefen von Tag 87 bis Tag 89 angehängt]

2) Frank M. Hasel: Living for God; Reclaiming the Joy of Christian Virtue [Übersetzungen von Ausschnitten dieses Buches sind den Gebetsbriefen von Tag 85 und Tag 86 angehängt]


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 87 – Sonntag, 21. Juni 2020)

DANKENSWERTE  BERICHTE:

Novo Tempo (eine Partnerorganisation von Hope Channel in Brasilien) engagiert sich in einer Evangelisation, die täglich rund um die Uhr stattfindet. In der Südamerikanischen Division ist die Woche vor Ostern eine besondere Zeit der Evangelisation. Als alle Gemeinden aufgrund der Pandemie geschlossen wurden, beteten die Leiter. Sie entschieden sich, eine online stattfindende Evangelisationsserie mit dem Evangelisten Luís Gonçalves durchzuführen. Und diese Kampagne führte dazu, dass 30.256 Menschen darum baten, getauft zu werden! Wir können sicher sein, dass Gott in der Lage ist, für diejenigen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen zu lassen!

Ohne Namensangabe: „Durch das Lesen der 100 Tage des Gebets ist mir bewusst geworden, was ich unbedingt brauche: mehr von Jesus und weniger von meinem eigenen Ich. Ich preise Gott für Seine Liebe und Gnade mir gegenüber!

Betet darum, dass euer Herz täglich mit der himmlischen Freude erfüllt ist.

Betet für Gläubige, die mit verschiedenen Prüfungen bezüglich der Einhaltung des Sabbats konfrontiert sind. Betet darum, dass im Lichte dieser Herausforderungen und Verfolgung ihre gläubige Treue voller Glanz erstrahlt.

Betet dafür, dass das adventistische College Naga View auf den Philippinen trotz COVID-19 seine Funktion weiter ausüben kann.

Betet darum, dass die COVID-19-Pandemie ein Ende nimmt.


[ Der folgende Text ist ein Ausschnitt aus der von der GK empfohlenen Zusatzliteratur für die Woche 13 ]  

IM DIENST FÜR CHRISTUS (von Ellen G. White)

Kapitel 17, Teil 1

Christliche Wohltätigkeit

Auf den Spuren Jesu

Viele halten es für eine besondere Ehre, die Stätten des irdischen Lebens Jesu aufzusuchen, seinen Wegen nachzugehen, über den See zu blicken, an dessen Ufern er gelehrt hatte, oder auf den Bergen und in den Tälern zu weilen, auf denen seine Blicke so oft geruht hatten. Wir brauchen jedoch nicht erst nach Nazareth, Kapernaum oder Betanien zu gehen, wenn wir in seinen Fußstapfen wandeln wollen. Wir finden seine Gegenwart am Lager der Kranken, in den Hütten der Armut, in den belebten Straßen der Großstädte und überall dort, wo Menschenherzen des Trostes bedürfen. Wenn wir Jesus in dem nacheifern, was er auf Erden tat, dann folgen wir seinen Fußspuren.

Jedes Leid, das Jesus (als Kind) sah, versuchte er zu lindern. Er konnte zwar nur wenig Geld spenden, dafür verzichtete er häufig auf Nahrung, um denen zu helfen, die bedürftiger zu sein schienen als er. Seine Brüder spürten, dass sein Einfluss den ihrigen bei weitem übertraf. Er verfügte über ein Taktgefühl wie niemand von ihnen, ja, keiner trug danach Verlangen. Wenn sie arme und niedergedrückte Menschen barsch angefahren hatten, dann suchte Jesus die mit ermutigenden Worten wieder aufzurichten. Wer in Not war, den erquickte er mit einem Trunk kühlen Wassers und gab wie selbstverständlich für ihn die eigene Mahlzeit hin. Wenn er Leid linderte, dann passten die Wahrheiten, die er verkündete, genau zu seinen Liebestaten und prägten sich so dem Gedächtnis fest ein.

Die Bestätigung

Christi Nachfolger sollen in gleicher Weise wirken. Wir sollen die Hungrigen speisen, die Nackten kleiden, die Leidenden und Bedrückten trösten, den Verzagten dienen und die Hoffnungslosen ermutigen; dann wird auch an uns die Verheißung erfüllt: „Deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen und die Herrlichkeit des Herrn wird deine Nachhut sein!“ (Jesaja 58,8)

Wer sich an der christlichen Wohlfahrtsarbeit beteiligt, tut genau das, was der Herr wünscht und was er auch als Liebeswerk annimmt. Was in dieser Hinsicht getan wurde, ist eine Aufgabe, die jeder Siebenten-Tags-Adventist von Herzen bejahen, unterstützen und selbst fleißig verrichten sollte. Werden wir dieses Werk jedoch vernachlässigen, das praktisch vor unserer Tür liegt, und es ablehnen, diese Last mit zu tragen, erleidet die Gemeinde einen großen Verlust. Hätte die Gemeinde diese Arbeit angepackt, so wie sie es sollte, wären dadurch viele Menschen für die Ewigkeit gerettet worden.

Alle diese Gaben Gottes sollen sie zum Segen der Menschen, zum Besten der Notleidenden und Armen verwenden. Unsere Aufgabe ist es, die Hungrigen zu speisen, die Nackten zu kleiden, die Witwen und Waisen zu versorgen und Menschen in seelischer Not beizustehen. Siehe Jesaja 58,7. Das weit verbreitete Elend auf dieser Welt entspricht nicht Gottes Willen. Er möchte bestimmt nicht, dass ein Einzelner alles im Überfluss besitzt, während die Kinder anderer Leute hungern müssen. Wer mehr besitzt, als er unbedingt zum Leben braucht, soll damit Gutes tun und der Menschheit zum Segen werden. Der Herr fordert uns auf: „Verkauft, was ihr habt, und gebt Almosen.“ (Lukas 12,33) Wir sollen „Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich sein“. (1. Timotheus 6,18) „Wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein.“ (Lukas 14,13) „Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! Brich dem Hungrigen dein Brot und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn!“ (Jesaja 58,6.7) Wir sollen „den Elenden sättigen“. (Jesaja 58,10) „Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.“ (Markus 16,15) So lauten die Gebote des Herrn. Aber richtet sich die große Masse der Christen danach?

Gute Taten sind die Frucht, die Christus von uns fordert. Es mögen freundliche Worte sein, Zeichen des Wohlwollens oder mitfühlende Rücksichtnahme auf Arme, Notleidende und Angefochtene. Wenn dein Herz mit den Enttäuschten oder Trauernden mitschwingt, wenn die Hand den Notleidenden austeilt und die Nackten kleidet, wenn der Fremde willkommen geheißen wird und einen Platz nicht nur in deinem Wohnzimmer, sondern auch in deinem Herzen findet, dann sind Engel um dich her und der Himmel antwortet auf deine Anliegen. Jede gerechte, barmherzige und wohlwollende Handlung ist Musik für den Himmel. Der Vater sieht von seinem Thron aus alle, die Werke der Barmherzigkeit vollbringen, und zählt sie zu seinen kostbarsten Schätzen. „Sie werden von mir, spricht der HERR der Heerscharen, am Tage, den ich bereite, als mein auserwähltes Eigentum behandelt werden.“ (Maleachi 3,17) Jede barmherzige Tat wird so gewertet, als wäre sie an Jesus selbst geschehen. Siehe Matthäus 25,35-40. Durch Unterstützung der Armen, durch Mitleid mit den Geplagten und Unterdrückten, durch liebevolle Zuwendung zu den Waisen bringst du dich in eine noch engere Gemeinschaft mit Jesus.

Das Werk, die Bedürftigen, Unterdrückten, Leidenden und Hilflosen zu gewinnen, ist die Arbeit, die jede Gemeinde schon lange getan haben sollte. Wir sollen das zarte Mitgefühl des Samariters an den Tag legen, wenn wir für die leiblichen Nöte sorgen, Hungrige sättigen oder Arme, die aus ihren Wohnungen gewiesen wurden, bei uns aufnehmen. Jeden Tag können wir von Gott Gnade und Stärke empfangen, die uns befähigen, mit den Tiefen des menschlichen Elends in Kontakt zu kommen und denen zu helfen, die sich selbst nicht helfen können. Wenn wir das tun, haben wir günstige Gelegenheiten, Christus, den Gekreuzigten, darzustellen.

Viele möchten gern wissen, warum ihre Gebete so leblos, ihr Glaube so schwach und wankelmütig, ihre christliche Erfahrung so dunkel und ungewiss ist. „Haben wir nicht gefastet und sind vor dem Herrn der Heerscharen voller Klage einhergegangen?“, fragen sie. Siehe Jesaja 58,3. In Jesaja 58 hat Christus gezeigt, wie dieser Zustand geändert werden kann. Er sagt: „Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! Brich dem Hungrigen dein Brot und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn!“ (Jesaja 58,6.7) Das hat Christus den Kleinmütigen, Zweifelnden und Bangenden verordnet. Lasst die Sorgenvollen, die klagend vor dem Herrn wandeln, sich erheben und jemandem helfen, der Hilfe benötigt.

Die Herrlichkeit des Himmels besteht darin, Menschen, die am Boden liegen oder großes Leid erfahren haben, aufzurichten und zu trösten. Und wo immer Christus im Herzen wohnt, wird sie sich auf dieselbe Weise offenbaren. Immer wenn die Religion Christi praktiziert wird, wirkt sie sich auf andere segensreich aus und verbreitet Sonnenschein.

Die Witwe von Zarpat teilte ihren letzten Bissen mit Elia; dafür blieb ihr Leben und das ihres Sohnes bewahrt. Siehe 1. Könige 17,11-16. So hat Gott all denen großen Segen verheißen, die in Zeiten der Anfechtung und des Mangels anderen ihr Mitgefühl bekunden und denen Hilfe leisten, die noch bedürftiger sind. Der Herr hat sich nicht gewandelt. Seine Macht ist heute nicht geringer als zur Zeit Elias.

Wir sollen den Verzweifelnden dienen und den Hoffnungslosen wieder Mut machen. Durch unseren selbstlosen Dienst wird sich die Liebe Christi bei der Bekehrung eines Ungerechten wirksamer erweisen als Waffengewalt oder Strafandrohung. Diese sind notwendig zur Abschreckung potenzieller Gesetzesbrecher, aber der liebevolle Missionar kann mehr tun als das. Oft wird ein Herz, das durch Bestrafung nur noch härter würde, unter der Liebe Christi schmelzen.