„Glückselig sind die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen!“ (Matthäus 5,9)

Ellen White: „Christus ist der ‚Friede-Fürst‘ (Jesaja 9,5), und es ist seine Berufung, der Erde und dem Himmel den Frieden wiederzugeben, der durch die Sünde verlorengegangen ist. ‚Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus.‘ Römer 5,1. Wer sich entschließt, der Sünde abzusagen, und sein Herz der Liebe Christi öffnet, hat Teil an diesem himmlischen Frieden.“ (Das bessere Leben, S. 26)


HERZENS-FRAGEN:  

Die Erlösung durch Jesus gibt uns den perfekten Frieden. Aber Jesus fordert uns nicht dazu auf, den Frieden mit Gott ausschließlich persönlich zu erleben, indem wir unser Leben Ihm übergeben. Nein, er fordert uns auch auf, ein Vermittler des Friedens zu werden – ein Friedensstifter. Wirst du dich in dieser Zeit der Krise dafür entscheiden, ein solcher Vermittler des Friedens zu sein? Willst du nicht alles dir Mögliche tun, um den Frieden Gottes – seine Gegenwart der Liebe – auf andere strahlen zu lassen: in das Leben der Personen um dich herum, die in Furcht und Angst leben? Wenn du der Anlass für Konflikte und Streitigkeiten in deiner Familie oder deiner Gemeinde gewesen bist, willst du dich nicht um Vergebung bemühen und Gottes Frieden verbreiten?

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese 10. Woche folgende Literatur vor:

[Da die meisten Leser die von der GK empfohlene Zusatzliteratur nicht griffbereit haben, schicken wir euch einige ausgewählte Abschnitte bzw. Übersetzungen als Anhänge an die Gebetsbriefe mit]

1) Melody Mason / Nancy DeMoss Wolgemuth: „Die Schönheit der Demut“ [Ein Teil dieses Artikels war bereits vor einigen Wochen als Zusatzliteratur empfohlen worden und dem Gebetsbrief von Tag 35 angehängt. Die neuere Version ist dem Gebetsbrief von Tag 64 angehängt.]

2) Melody Mason: Daring to Live by Every Word: Loving God with Heart, Body, Mind and Soul


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 65 – Sabbat, 30. Mai 2020)

DANKENSWERTE  BERICHTE:

Julius S.: „Wegen der Pandemie werden die Gottesdienste der Adventgemeinde in Sierra Leone über den nationalen Fernseher ausgestrahlt.“

Cedrick B.: „Ich hatte um eine persönliche Erweckung gebetet. Gott hat mein Gebet mit der Aktion des 100-Tage-Gebets beantwortet.“    

Betet für das MInistry der adventistischen Universität in Kolumbien, die für Migrantenfamilien aus Venezuela Geschäftsmöglichkeiten anbieten. Betet darum, dass noch vielen weiteren Familien geholfen werden kann, sowohl dort als auch an anderen Orten.

Betet für die missionarischen Einsätze, die 2017 in Tokio über das Radio gestartet wurden, Bittet Gott, dass er weiterhin die Türen für adventistische Radiosendungen öffnet, damit die Menschen in Tokio weiterhin erreicht werden können.

Betet für die Initiative der „Mission in den Städten“, die in Spokane stattfindet, bei der die Absicht besteht, zusätzlich urbane Einflusszentren zu eröffnen sowie andere Ansätze missionarischer Möglichkeiten in der Stadt einzuführen, um den Menschen in Spokane / Washington (USA) zu dienen.   

Betet für die Region Rwenzori in Uganda, die in den letzten Wochen etliche Mal von Überschwemmungen heimgesucht wurde.


[ Der folgende Text ist die Übersetzung einer von der GK empfohlenen Zusatzliteratur für Tag 61 ]  

Was ist Gerechtigkeit aus Glauben?

von Robert H. Pierson (ehemaliger GK-Präsident)

In den vergangenen Monaten hat es eine gesunde Wiederbelebung des Studiums über die Gerechtigksit aus Glauben in der Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten gegeben.Das ist gut! Jeder Arbeiter der Gemeinde und jedes Gemeindeglied sollten verstehen, dass dieses wichtige Thema nicht nur die entscheidenste Lehre unserer Gemeinde ist, sondern auch, dass es hierbei um eine lebenswichtige, unerlässliche Erfahrung im Leben des Einzelnen geht. Akzeptanz der Glaubnslehre reicht nicht aus – sie muss zu einer lebendigen Erfahrung werden.

In der Enzyklopädie der Siebenten-Tags-Adventisten wird die adventistische Position zu diesem Thema sehr prägnant dargelegt. Unter der Überschrift “Gerechtigkeit aus Glauben” lesen wir:

„In der adventistischen Terminologie geht es hier einerseits um die in einem Moment stattfindende Erfahrung der Bekehrung durch den Glauben an Christus, häufig als ‚Rechtfertigung durch Glauben‘ bezeichnet, sowie die lebenslange Erfahrung eines christlichen Lebens, ebenfalls basierend auf dem Glauben an Christus.

Siebenten-Tags-Adventisten glauben, dass die Wiedergeburt, so wichtig sie auch ist, erst der Beginn einer lebenslangen Erfahrung des beständigen Wachstums in Christus ist, der Beginn des Vorgangs, währenddessen das eigene Leben, Punkt für Punkt, in Übereinstimmung gebracht wird mit dem vollkommenen Vorbild, das dem Christen durch das Leben Christi gesetzt wurde. Die Betonung der Adventisten liegt hierbei auf der Tatsache, dass derselbe Christus, der einen Menschen durch die Ausübung seines Glaubens errettet, ihn auch befähigen wird, einen christusähnlichen Charakter zu entwickeln, ebenfalls auf Grundlage des Glaubens; und die Betonung liegt außerdem auf der Tatsache, dass die Rechtfertigung aus Glauben an Christus ein fortdauernder Prozess ist. Die adventistische Lehre anerkennt und betont hier ausdrücklich, dass die Fähigkeit, ein christusähnliches Leben zu führen, von Gott kommt und nicht auf den eigenen Werken des Menschen basiert sowie nicht einmal auf der Übereinstimmung mit Gottes Sittengesetz.“ (engl. S. 1085)

Aus diesen Worten geht klar hervor, dass die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten der Tatsache zustimmt, dass es zwei Phasen bzw. zwei Schritte in der Erfahrung der Gerechtigkeit aus Glauben gibt. Die eine ist das „unmittelbar stattfindende Erlebnis“, bekannt unter dem Begriff Rechtfertigung, wenn innerhalb eines Augenblicks die zugerechnete Gerechtigkeit Jesu dem reumütigen Sünder eine Stellung vor Gott verschafft, als ob er nie gesündigt hätte, sowie ihn mit dem daraus resultierenden Frieden und der Freude in Christus ausstattet, wodurch er die größtmögliche Motivation und Sehnsucht danach erhält, so wie Christus zu sein.

Die zweite Phase ist eine „das gesamte Leben überdauernde Erfahrung eines christusähnlichen Lebens“, wenn die von Jesus verliehene Gerechtigkeit dem sich abmühenden, kämpfenden Heiligen durch das gnadenreiche Wirken des Heiligen Geistes Augenblick für Augenblick die Gnade und Kraft verleiht, die Sünde zu überwinden und immer mehr und mehr so zu werden wie sein göttlicher Meister.

Wir dürfen hier weder die Rechtfertigung noch die Heiligung in ihrer Bedeutung minimieren. Beide Vorgänge sind von allergrößter Wichtigkeit für das christliche Leben und die christliche Erfahrung. So wie Ellen White erklärt: „Die erste gibt uns den Anspruch auf den Himmel, die zweite macht uns tauglich für den Himmel.“ (Ruf an die Jugend, S. 20)

Sowohl in der Erfahrung der Rechtfertigung als auch der Erfahrung der Heiligung muss Christus die allumfassende Quelle sein, nichts darf auf unserem eigenen Ich basieren. „Wir sind von Christus abhängig, als erstes in Bezug auf unsere Rechtfertigung von unseren Übertretungen aus der Vergangenheit, und zweitens in Bezug auf die Gnade, durch welche wir in die Lage versetzt werden, einen anerkennungswürdigen Gehorsam gegenüber seinem heiligen Gesetz in der vor uns liegenden Zeit zu leisten.“ (Signs of the Times, 4. Juni 1874)

„Obwohl wir durch die Verdienste des Blutes Christi gerechtfertigt werden sowie durch das Instrument des Glaubens, ist es gleichzeitig wahr, dass unsere Werke des liebevollen Gehorsams der Beweis für den errettenden Glauben sind.“ Diese Aussage wurde 1976 von einer Gruppe sich Gedanken machender Leitungspersonen gemacht. „Im letzten Gericht werden unsere Werke des Glaubens und der Liebe Zeugnis darüber ablegen, ob der rechtfertigende Glaube eine Realität in unserem Leben ist sowie über die Frage, ob unsere Gemeinschaft mit Christus eine Realität ist; wir werden nach wie vor auf Basis der Rechtfertigung durch Christus erlöst, ohne irgendwelche Gesetzeswerke. Was gemeint ist: ohne irgendwelche Werke, mit denen wir uns Anerkennung verdienen wollen.“ (Review and Herald: „Christus unsere Gerechtigkeit“, 27. Mai 1976, S. 4)

L. E. Froom hat dies auf sehr nette Weise in dem Buch Movement of Destiny zusammengefasst: „Gerechtigkeit aus Glauben ist nicht nur lediglich ein Teilbereich oder ein Aspekt des Glaubens. Es ist der Glaube in seiner Gesamtheit – der umfassende Glaube Jesu. Denke einmal über Umfang und Tragweite dieses Glaubens nach. Er umfasst die gesamte Reichweite der Erlösung. Er stellt das Herzstück der heilbringenden Gnade dar, das Kernstück und die Essenz des ewigen Evangeliums. … Dieser Glaube ist der entscheidende Schlüssel, der den Himmel aufschließt. … Er ist die Quelle und Triebfeder allen wahren Dienstes, die Freude des gesamten christlichen Lebens und das Instrument eines wirkungsvollen, effektiven Zeugnisses.“ – (S. 668).

Danket Gott für einen solch allumfassenden, allmächtigen Erlöser, der sich um unser Gestern kümmert, um unser Heute und um unser Morgen!

(Ministry Magazine, Februar 1977)