Von Randy Maxwell

Vor einigen Sonntagen waren meine Frau Suzette und ich es leid, ständig im Haus eingesperrt zu sein; also beschlossen wir, zu einem Einkaufszentrum im Freien namens The Landing zu fahren. Dieses liegt in Renton / Washington, wo wir leben, und es gibt dort verschiedene Läden, Restaurants, Dienstleistungsgeschäfte und ein Multiplex-Kino.

Der Optiker-Laden, zu dem ich eigentlich hin wollte, hatte ein Schild an der Tür, auf dem stand, dass sie aufgrund von COVID-19 bis auf Weiteres geschlossen hätten. Aber das war nicht das einzige Geschäft. Ich fuhr dann weiter zum Ross-Kleiderladen – geschlossen. Zu dem Dick-Sportgeschäft – geschlossen. Zu der Marshalls-Ladenkette – geschlossen. Zu dem Möbelgeschäft World Market – geschlossen. Der Parkplatz sah aus wie eine Geisterstadt. Der unsichtbare Virus demonstrierte hier seine Macht, wie er Autos und Käufer zum Verschwinden bringen konnte.

Nur einige Tage zuvor hatte unser Gouverneur Jay Inslee eine Anordnung erlassen, die eine Ausgangssperre vom eigenen Zuhause beinhaltete, was im Grunde genommen die Schließung des gesamten Bundesstaates Washington zur Folge hatte. Diese Anordnung ist also der Kontext, in dem ich diese Andacht schreibe. Das ist der Grund, warum mir diese Geschichte über die Begegnung von Jesus mit Nathanael, diesem zweifelnden Wahrheitssucher, so gefällt.

Jesus war auf dem Weg nach Galiläa. Unterwegs begegnete er Philippus, den er aufforderte, ihm zu folgen. Philippus lief daraufhin los, weil er seinen Freund Nathanael finden wollte, um ihm folgende Information weiterzugeben: „Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth.“ (Johannes 1,45)

Die Erwähnung von Nazareth rief bei Nathanael dieselbe Reaktion hervor, wie sie sich heutzutage unter den Menschen bei der Erwähnung des Corona-Virus zeigt – die Klappen gehen runter. „Nazareth?“, fragte Nathanael, „kann denn von da etwas Gutes kommen?“ Wir könnten vielleicht die Frage stellen: Kann denn von diesem Corona-Virus irgendetwas Gutes kommen? Aus diesen Unannehmlichkeiten und den Abgrenzungen durch den Zwang des Abstandhaltens zu anderen Menschen? Aus der Unmöglichkeit, dass sich Gemeinden gemeinsam in ihren Gemeindehäusern zum Gottesdienst treffen können? Aber manchmal ist es so, dass aus bösen Orten bzw. negativen Erfahrungen etwas Gutes hervorgeht.

Es ist Nathanael anzurechnen, dass er auf die Einladung von Philippus – „komm und sieh!“ – positiv reagierte und mit ihm ging. Jesus sah Nathanael auf sich zukommen und sagte: „Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem keine Falschheit ist!“

„Woher kennst du mich?“, fragte Nathanael. Jesus antwortete: „Ehe dich Philippus rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich!“ (Johannes 1,48) Augenblicklich wurde die verschlossene Haltung Nathanaels geöffnet und durch Glauben ersetzt, und er bekannte: „Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!“ (Vers 49)

Jesus sprach: „Du glaubst, weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum? Du wirst Größeres sehen als das!“ Dann fügte er hinzu: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Künftig werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen, auf den Sohn des Menschen!“ (Verse 50–51)

Bei der Taufe Jesu „öffnete sich der Himmel“, und Gott salbte seinen Sohn und sprach mit hörbaren Worten seinen Segen über ihn aus. (Siehe Matthäus 3,16–17) „Dem Sinne nach sagte Christus: Am Ufer des Jordans öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam auf mich herab gleich einer Taube. Dies geschah zum Zeugnis, dass ich Gottes Sohn bin. Und wer dies glaubt, dessen Glaube wird lebendig sein, und er wird sehen, dass der Himmel offen ist, um sich nie wieder für ihn zu schließen; denn ich habe ihn für den Gläubigen geöffnet. Die Engel Gottes steigen hinauf und tragen die Gebete der Notleidenden und Bedrückten zum Vater empor und fahren herab, um den Menschenkindern Segen und Hoffnung, Mut, Hilfe und Leben zu bringen.“ (Das Leben Jesu, S. 127/128)

Halleluja! Der Himmel ist offen! Immer ist der Himmel offen, und gar nichts – weder Vorurteile, noch Zweifel, noch COVID-19, noch Ausgangssperren, noch Dämonen, weder Hohes noch Tiefes, noch irgendetwas anderes in der gesamten Schöpfung – kann die Türen des Himmels verschließen. (Siehe Römer 8,39) Und was bedeutet das eigentlich, dass der Himmel offen ist? Es bedeutet, dass du und ich vollständigen Zugang zu allem haben, was es dort gibt, und dass die „Regale“ dort immer vollständig gefüllt sind mit allem, was wir brauchen.

Was befindet sich denn dort in dem himmlischen Lager? Alles, was wir zum Leben und zum Wandel in Gottesfurcht brauchen (2. Petrus 1,3).
Die Frucht des Geistes (Galater 5,22.33).
Die vollständige Waffenrüstung Gottes (Epheser 6,14–17).
Überaus große und kostbare Verheißungen (2. Petrus 1,4).
Die Wiedergeburt zu einer lebendigen Hoffnung (1. Petrus 1,3–5).
Die Gesinnung Christi (1. Korinther 2,16).
Jeder geistliche Segen in Christus (Epheser 1,3).

Der Himmel ist offen, und Jesus hat uns die Schlüssel zum Himmelreich gegeben (Matthäus 16,19). Dieser Schlüssel ist das Gebet. Die Engel sind (wie bei „Amazon“) die Zulieferer der himmlischen Waren. Sie tragen unsere Gebete hinauf zum Vater und steigen wieder herab, um uns die Segnungen zu bringen, die wir am meisten brauchen – Hoffnung, Mut, Hilfe und Leben für uns.

Das Einkaufszentrum The Landing mag geschlossen sein, die Basketball-Halle mag geschlossen sein, das Hockey-Feld mag geschlossen sein, sogar unsere Gemeinden mögen vorübergehend geschlossen sein, aber der Himmel ist immer offen. Hab also keine Angst. Jesus sagt: „Was ihr mich auch bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.“ (Johannes 14,14) Deshalb, „tue deinen Mund weit auf, so will ich ihn füllen!“ (Psalm 81,11)

Dieser Corona-Virus kann in keinster Weise Gott aufhalten. Bete wie nie zuvor, denn der Himmel ist immer offen.

Randy Maxwell ist der Prediger der Adventgemeinde in Renton/Washington, wo er mit seiner Frau Suzette lebt. Er ist der Autor folgender Bücher: Wenn Gottes Volk betet und Bootcamp for the Last Days.


HERZENS-FRAGEN:

Sind deine geistlichen „Regale“ aufgrund der Hektik und Hast des Lebens in den vergangenen Jahren in einigen Bereichen etwas kahl geworden? Vielleicht gibt es einige himmlischen „Lagerbestände“ und Gnaden-Angebote, mit denen du deinen Vorrat auffüllen solltest? Außerdem, wenn du um irgendeine geistliche Gabe bitten könntest, um einen Sieg in irgendeinem speziellen Bereich oder um irgendeinen anderen geistlichen Segen, um was würdest du bitten? Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um über diese Fragen nachzudenken.

HERZENSAUFRUF ZU AKTIVEM HANDELN: 

Wie wäre es, wenn du dir etwas Zeit nehmen würdest, um die Dinge aufzuschreiben, für die du deinem Empfinden nach in dieser Woche Bedarf hast – und danach schau nach bestimmten biblischen Verheißungen, wo Gott uns verspricht, dass er diese speziellen Bedürfnisse versorgen wird. Ob es sich jetzt um Geld handelt für die Begleichung deiner Rechnungen oder um Stärke in irgendeinem Bereich, wo du geistlich schwach gewesen bist – fange an, die Verheißungen Gottes aktiv für dich in Anspruch zu nehmen, wenn du betest.

Ellen White: Ihr braucht nicht an die Enden der Erde zu gehen, um Weisheit zu bekommen, denn Gott ist nahe. Es sind nicht die Fähigkeiten, die ihr jetzt besitzt oder jemals besitzen werdet, wodurch euch Erfolg erwächst. Dieser kommt nur durch das, was der Herr für euch tun kann. Wir müssen viel weniger Vertrauen in das setzen, was der Mensch tun kann und viel mehr Vertrauen in das, was Gott für eine jede gläubige Seele tun will. Ihn verlangt danach, dass ihr im Glauben eure Hand nach ihm ausstreckt. Er will, dass ihr große Dinge von ihm erwartet.“ (Christi Gleichnisse, S. 144)

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese Woche folgende Literatur vor:

1) Ellen White: DER RETTENDE WEG – Jesus Christus [Steps to Christ],

Kapitel 11: „Das Vorrecht des Gebets“. Das Kapitel wird in den folgenden Gebetsbriefen abschnittsweise angehängt werden.

Buch erhältlich bei:
ABC: Adventist Book Center  
DE: Advent-Verlag Lüneburg 
CH: Advent-Verlag Schweiz 
AT: Top Life Center

2) Randy Maxwell: Boot Camp for the Last Days      

3)  Erweckt durch GOTTES WORT. Das Buch ist in 6 Sprachen erhältlich und kann hier in Deutsch heruntergeladen werden.

Einige Ausschnitte aus dem Buch sind heute und in den vergangenen 3 Gebetsbriefen als Anhang zu finden.


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 29 – Freitag, 24. April 2020)

DANKENSWERTER BERICHT: Die Jugendabteilung der Euro-Afrika-Division in Moskau / Russland, organisierte für die gesamte Division kürzlich über Zoom einen „Gebets-Marathon“ für junge Leute. Die Teilnehmer kamen von überall aus der Division zusammen und legten ihren Schwerpunkt auf die Macht Gottes, seine Obhut und Sorge und das Gebet. Gott segnete diese Zusammenkunft !

Betet dafür, dass unsere Jugend auf der ganzen Welt weiterhin Wege findet, wie sie eng miteinander verbunden bleiben im Gebet und Bibelstudium. Betet darum, dass die Erfahrungen, die sie momentan aufgrund dieser Krise mit Jesus machen, von Dauer sein werden.

Betet für die Eltern, die während dieser Pandemie Schwierigkeiten haben, ihre Kinder zu unterrichten oder sich durch Unterstützung des online stattfindenden Unterrichts einzubringen. Betet um Weisheit und Mut für diese Eltern!   

Betet für die Highschool-Schüler bzw. College-Studenten, die kurz vor ihrer Abschlussprüfung standen, aber jetzt ihren normalen Schulabschluss nicht werden absolvieren können. Betet darum, dass sie in dieser Situation nicht ihren Mut verlieren und Anleitung erhalten, welche Pläne sie für die Zukunft schmieden sollen.         

Betet für die Personen, die im Jugendbereich Leitungsfunktionen ausüben – Jugend-Abteilungsleiter, Erzieher, Lehrer und andere Arbeiter. Betet um Gesundheit, Stärke und Erleuchtung für sie, damit sie unsere Jugendlichen während dieser Krise inspirieren und ermutigen können.

Betet für die evangelistische Online-Kampagne „Hope Awakens“ von It Is Written, die gerade begonnen hat. Es gab eine ganze Menge von Hindernissen, und wir wissen, dass der Feind „Überstunden macht“, um zu verhindern, dass dieses Programm weiterlaufen kann. Betet weiterhin regelmäßig für diese überaus wichtige evangelistische Serie. Weitere Informationen finden sich unter diesem Link (englisch). 


Der folgende Text ist ein Ausschnitt aus dem empfohlenen Buch Erweckt durch GOTTES WORT – dies ist der letzte Teil, weitere Teile finden sich in vorhergehenden Gebetsbriefen.

Gottes Wort auswendig lernen

Nichts schärft den Intellekt oder stärkt eine entmutigte Seele so sehr, wie auswendig gelernte Bibelverse. Der Psalmist schreibt:

„Ich bewahre dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht gegen dich sündige.” (Psalm 119,11)

„Wir könnten die Tür für viele Versuchungen schließen, wenn wir Teile der Schrift auswendig könnten. Lasst uns den Weg zu Satans Versuchungen mit einem ‚Es steht geschrieben’ verschließen.” (The Faith I Live By, Seite 8)

„Wir sollten mehrmals am Tag kostbare, goldene Momente dem Gebet und Bibelstudium widmen, selbst wenn nur ein Text auswendig gelernt wird, damit geistliches Leben in der Seele sein kann.” (Testimonies to the Church, Bd. 4, Seite 459)

TIPPS ZUM AUSWENDIGLERNEN DER SCHRIFT:

  • Beginne am Anfang mit deinen Lieblingsversen aus deiner täglichen Andacht oder suche dir Verse aus, die dich in Versuchungen oder Prüfungen stärken. Wenn du solche Verse bereits lernst, kannst du damit beginnen, lehrmäßige Verse zu lernen, die dir helfen, für deinen Glauben einzustehen.
  • Schreibe deine Verse auf kleine Karten (oder drucke sie am PC aus) und trage sie in einer kleinen Verpackung, deinem Geldbeutel oder an einem Metallring bei dir.
  • Nimm dir täglich einige Minuten Zeit, um immer wieder über die neuen Verse zu gehen, bis du sie wortgetreu eingeprägt hast. (Einen Bibelvers gleich zu Beginn exakt zu lernen, ist für dauerhaftes Lernen entscheidend.)
  • Wiederhole die Verse während des Tages (bei der Fahrt zur Arbeit, während du zur Schule läufst, während einer Pause, in der Warteschlange beim Einkaufen, wo auch immer du hingehst).
  • Wenn du einige Minuten Zeit hast, dann tippe oder schreibe die Verse per Hand immer wieder ab, um sie in deinem Gedächtnis zu festigen.
  • Suche dir einen Freund, dem du über deine Lernfortschritte „Rechenschaft ablegen“ musst. Das ist sehr hilfreich!
  • Schreibe das Datum und vielleicht etwas Bedeutsames aus deinem momentanen Leben auf jede Karte. Das wird dir helfen, den gelernten Vers abzurufen.
  • Du könntest mit zwei Versen in der Woche beginnen, doch viele können einen Vers am Tag lernen. Je mehr du auswendig lernst, desto leichter wird es dir fallen.
  • Denke darüber nach, ganze Kapitel aus der Bibel zu lernen. Hier sind einige empfehlenswerte Kapitel: Jesaja 53; 1. Korinther 13; Hebräer 11; Psalm 23; Psalm 34; Psalm 91.
  • Wiederhole einen Vers mindestens einen Monat lang häufig, nachdem du ihn gelernt hast, dann kannst du ihn beiseitelegen und andere Verse verinnerlichen. Es ist wichtig, die alten Verse wenigstens einmal im Monat zu wiederholen. Das könntest du mit deiner Familie oder mit Freunden tun.
  • Teile die gelernten Verse mit anderen. Verwende sie, wenn du betest. Du wirst so dankbar sein, sie in deinem Herzen zu haben.