„Ich aber rufe zu Gott, und der HERR wird mir helfen. Abends, morgens und mittags will ich beten und ringen, so wird er meine Stimme hören. Er hat meine Seele erlöst und ihr Frieden verschafft vor denen, die mich bekriegten; denn viele sind gegen mich gewesen.“ (Psalm 55,17–19)

Ellen White: „Das Gebet ist ein vom Himmel ausersehenes Mittel, wie wir zum Erfolg gelangen können. Unter Menschen ist es so, dass Appelle, Bittschriften, flehentliche Bitten, die zwischen Mensch und Mensch ausgetauscht werden, die Menschen bewegen und eine Rolle spielen bei der Steuerung von Angelegenheiten unter den Nationen. Aber das Gebet bewegt den Himmel … Gebet, Glaube und Vertrauen in Gott bewirken den Einsatz einer göttlichen Kraft, wodurch der wahre Wert menschlichen Kalküls offenbar wird – er entspricht dem totalen Nichts … Wer sich an den Punkt begibt, wo Gott ihn erleuchten kann, bewegt sich gewissermaßen aus der Morgendämmerung, wo quasi Finsternis herrscht, hin zur vollen Strahlung der Mittagssonne.“ (In Heavenly Places, S. 75)


HERZENS-FRAGEN:

Was ist die Angelegenheit, für die du betest und um Gottes Einsatz bittest, die am schwersten zu erreichen ist? Ist es vielleicht, dass du um Wiederversöhnung bittest zwischen dir und einer von dir geliebten Person? Ist es die Bitte um die Wiederherstellung einer zerbrochenen Ehe, oder die Bitte darum, dass ein Kind wieder zum Glauben zurückgeführt wird? Notiere dir heute mehrere prinzipiell unerreichbare Gebete, die dir auf dem Herzen liegen, und dann notiere neben diese Bitten einige spezielle Verheißungen aus dem Wort Gottes. Beginne damit, dass du dir die folgenden Verheißungen in Erinnerung rufst: aus Markus 10,27; Lukas 18,27, 1. Johannes 5,14.

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese Woche folgende Literatur vor:

1) Ellen White: DER RETTENDE WEG – Jesus Christus, Kapitel 11: „Das Vorrecht des Gebets“. Das Kapitel wird seit gestern den Gebetsbriefen abschnittsweise angehängt.

Buch erhältlich bei:

ABC: Adventist Book Center 
DE: Advent-Verlag Lüneburg  
CH: Advent-Verlag Schweiz 
AT: Top Life Center 

2) Randy Maxwell: Boot Camp for the Last Days    


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 31 – Sonntag, 26. April 2020)

DANKENSWERTER BERICHT:  Wir danken und preisen Gott dafür, dass Er diese COVID-19-Pandemie bereits in vielen Fällen als Anlass genommen hat, um zwischen vielen Menschen eine Wiederversöhnung zu bewirken, und wir wissen, dass Gott sich danach sehnt, dieses selbe Wunder der Heilung auch für viele andere Personen zu vollbringen.

Betet für unsere Gemeindeglieder in den verschiedenen Ländern Afrikas, auf den Inseln in der Karibik und in den Ländern Mittel- und Südamerikas, die mit der Coronavirus-Pandemie zu kämpfen haben.

Betet für die Menschen aus eurer eigenen Gemeinde oder eurem Wohnbereich, die von der Finanzkrise betroffen sind. Betet darum, dass ihr Bedarf abgedeckt werden kann.    

Betet um Gebefreudigkeit eures Herzens, wenn ihr zufällig zu den Personen gehört, die extra Ressourcen besitzen, sodass ihr davon etwas weitergeben könnt. Betet darum, dass wir als Gemeindefamilie mit unseren Brüdern und Schwestern in Not zusammenstehen.         

Betet darum, dass Gott in unserer Andachtszeit mit ihm unsere Beziehung zu ihm immer stärker vertieft. Es soll nicht nur darum gehen, dass wir Hilfe und Segen erhalten, sondern unser größtes Verlangen sollte sein, dass wir ihn wahrhaftig bis in die Tiefe kennenlernen.   

Betet darum, dass die Gemeindeglieder auf der ganzen Welt diese gegenwärtige Zeit nutzen, um mit Eifer geistliches Material an andere weiterzugeben, indem sie beispielsweise für die „Hope-Awakens-Serie“ von It Is Written Werbung machen, oder andere geistliche Nahrung an Nachbarn oder Freunde weitergeben, die entsprechenden Bedarf haben.       


Der folgende Text ist ein Ausschnitt aus der empfohlenen Zusatzliteratur von Ellen White – dies ist der Teil 2, weitere Teile finden sich in den folgenden Gebetsbriefen.

DER RETTENDE WEG – Jesus Christus

Kapitel 11, Teil 2

Es gibt konkrete Bedingungen, unter denen wir erwarten können, dass Gott unsere Gebete hört und beantwortet. Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist, dass wir unsere Bedürftigkeit und Abhängigkeit von seiner Hilfe spüren. Er hat verheißen: „Ich werde Wasser auf Durstige ausschütten und das trockene Land mit Bächen bewässern.“ (Jesaja 44,3) Alle, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten und sich nach Gott sehnen, dürfen sicher sein, dass Gott ihr Bedürfnis stillen wird. Das menschliche Herz muss sich dem Einfluss des Heiligen Geistes öffnen, denn nur dann kann uns der Segen Gottes erreichen.

Allein schon unsere große Bedürftigkeit spricht für sich und plädiert äußerst beredt zu unseren Gunsten. Aber dennoch sollen wir uns konkret an Gott wenden, damit er alle diese Dinge für uns tut. „Bittet, so wird euch gegeben“, lautet seine Aufforderung. (Matthäus 7,7) Weiter heißt es: „Gott hat nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern hat ihn für uns alle gegeben. Und wenn Gott uns Christus gab, wird er uns mit ihm dann nicht auch alles andere schenken?“ (Römer 8,32)

Wenn wir „Unrechtes in unserem Herzen vorhaben“ (Psalm 66,18) oder irgendeine uns bewusste Sünde nicht loslassen wollen, wird uns der Herr nicht erhören. Doch das Gebet eines reumütigen und zerknirschten Herzens nimmt er immer an. Wenn wir jedes uns bekannte Unrecht wiedergutgemacht haben, dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott unsere Bitten erhört. Mit unseren eigenen Leistungen können wir uns allerdings niemals die Gunst Gottes erwerben. Es ist allein Jesus in seiner unübertroffenen Exzellenz, der uns erretten kann, und sein Blut, das uns reinigt. Dennoch fällt auch uns eine Aufgabe zu, nämlich die Bedingungen der Annahme bei Gott zu erfüllen.

Ein weiterer Aspekt eines effektiven Gebets ist unser Glaube. „Wer zu Gott kommen möchte, muss glauben, dass Gott existiert und dass er die, die ihn aufrichtig suchen, belohnt.“ (Hebräer 11,6) Jesus sagte seinen Jüngern: „Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteil werden!“ (Markus 11,24) Nehmen wir Gott hier beim Wort?

Diese Zusicherung ist umfassend und enthält keinerlei Einschränkungen, und der sie gegeben hat, ist absolut zuverlässig. Wenn wir die Dinge, um die wir gebetet haben, nicht umgehend erhalten, sollen wir dennoch weiterhin glauben, dass der Herr uns hört und unsere Gebete beantworten wird. Wir sind so anfällig für den Irrtum und kurzsichtig in unseren Wünschen, dass wir manchmal um Dinge bitten, die für uns kein Segen wären. In seiner Liebe beantwortet unser himmlischer Vater unsere Gebete stets so, dass er uns das gibt, was für uns auf lange Sicht das Beste ist. Und das ist das, was wir uns selbst wünschen würden, wenn wir mit göttlich erleuchteten Augen alle Dinge so sehen könnten, wie sie in Wirklichkeit sind. Wenn es scheint, dass unsere Gebete nicht erhört werden, sollen wir uns an die Verheißung klammern, denn der Zeitpunkt der Erhörung wird mit Sicherheit kommen, und wir werden den Segen empfangen, den wir am meisten brauchen. Andererseits zu erwarten, dass ein Gebet immer auf genau die Art und Weise beantwortet wird, wie wir es uns wünschen, und wir genau das erhalten, wonach wir verlangen, wäre Anmaßung. Gott in seiner Weisheit macht keine Fehler, und er ist zu gütig, um denen, die rechtschaffen leben, irgendetwas vorzuenthalten, was gut für sie wäre. Du brauchst also keine Angst zu haben, ihm vorbehaltlos zu vertrauen, auch wenn du die Antwort auf deine Gebete nicht sofort sehen kannst. Verlass dich auf seine feste Zusage: „Bittet, so wird euch gegeben.“ (Matthäus 7,7)

Wenn wir auf unsere Zweifel und Ängste hören oder alle Unklarheiten zu beseitigen versuchen, ohne den Glauben mit einzubeziehen, werden Ratlosigkeit und Verwirrung nur umso größer und ernster werden. Aber wenn wir zu Gott kommen – in all unserer Hilflosigkeit und Abhängigkeit, in der wir uns tatsächlich befinden – und in demütigem, vertrauensvollem Glauben unsere Wünsche dem vorlegen, dessen Allwissenheit unendlich ist, dessen Augen nichts in seiner ganzen Schöpfung entgeht und der alles durch seinen Willen und sein Wort lenkt und regiert, dann kann und wird er auf unser Rufen hören und unser Herz mit seinem Licht erleuchten. Das aufrichtige Gebet verbindet uns mit den Gedanken des Unendlichen. Vielleicht weist in diesem Moment nichts Außergewöhnliches darauf hin, dass sich das Angesicht unseres Erretters voller Mitgefühl und Liebe über uns beugt – und dennoch ist es so. Auch wenn wir seine Berührung nicht spürbar wahrnehmen, ruht doch seine Hand in Liebe und zärtlichem Mitgefühl auf uns.

Wenn wir zu Gott kommen und ihn um Barmherzigkeit und Segen bitten, sollte auch in unserem eigenen Herzen eine Geisteshaltung der Liebe und Vergebungsbereitschaft herrschen. Wie können wir bitten, „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“ (Matthäus 6,12), und gleichzeitig eine nachtragende, unversöhnliche Haltung im Herzen hegen? Wenn wir erwarten, dass unsere eigenen Gebete erhört werden, müssen wir anderen Menschen in gleicher Weise und in demselben Umfang vergeben, wie wir selbst Vergebung erhoffen.

Eine weitere Bedingung für die Erhörung unserer Bitten ist, dass wir im Gebet Ausdauer zeigen. Wenn wir im Glauben und in unserer Erfahrung wachsen wollen, müssen wir „ohne Unterlass“ beten. Paulus formuliert, wir sollen „beharrlich im Gebet“ sein bzw.: „Lasst nicht nach im Beten, werdet nicht müde darin und tut es immer mit Dank!“ (Römer 12,12; Kolosser 4,2) Außerdem ermutigt er uns: „Sorgt euch um nichts, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.“ (Philipper 4,6) Petrus ermahnt die Gläubigen: „Seid wachsam und nüchtern, werdet nicht müde zu beten.“ (1. Petrus 4,7) Und Judas schreibt: „Ihr aber, Geliebte … betet im Heiligen Geist und bewahrt euch selbst in der Liebe Gottes.“ (Judas 20,21) Das beständige Gebet ermöglicht die ununterbrochene Gemeinschaft der Seele mit Gott. Auf diese Weise fließt das Leben von Gott in unser Leben hinein; und umgekehrt werden aus unserem Leben Heiligkeit und Reinheit zurück zu Gott fließen.

Wir müssen das Gebet mit allem Fleiß und Eifer pflegen. Lass nicht zu, dass dich irgendetwas vom Beten abhält. Wir sollten uns nach Kräften bemühen, das Zwiegespräch zwischen Jesus und uns nie abbrechen zu lassen. Nutze jede Gelegenheit, dabei zu sein, wo immer das Gebet regelmäßig gepflegt wird. Wer wirklich nach Gemeinschaft mit Gott strebt, wird in den Gebetsversammlungen zu finden sein. Er wird sich bemühen, treu seine Pflicht zu tun, und wird sich mit Ernst und Eifer nach all den Segnungen ausstrecken, die ihm angeboten werden. Er wird keine Gelegenheit versäumen, überall dort zu sein, wo er Lichtstrahlen vom Himmel empfangen kann.